Erster bundesweiter Warntag am Donnerstag

Berlin – Übermorgen um elf Uhr wird es laut in vielen Teilen Deutschlands. In der ganzen Bundesrepublik sollen am ersten bundesweiten Warntag zahlreiche Alarme ausgelöst werden – Sirenen, Lautsprecherwagen, Warnungen in Radio und Fernsehen.
Die Übung geht auf einen Beschluss der Innenministerkonferenz zurück, wonach ab diesem Jahr jährlich am zweiten Donnerstag im September der bundesweite Warntag stattfinden soll. Das Bund-Länder-Projekt soll die Bevölkerung für das Thema Warnung sensibilisieren und auf die verfügbaren Warnmittel aufmerksam machen. Auch sollen die bundesweit einheitlichen Sirenensignale bekannter werden.
Um elf Uhr sollen alle Warnmultiplikatoren eine Probewarnung erhalten und verbreiten. Als Warnmultiplikatoren gelten unter anderem Behörden, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und ein Großteil der privaten Medienhäuser.
Auch die Deutsche Bahn sowie Betreiber von Warnapps wie der Anwendung Nina gehören dazu. Anlässlich des Warntags rief das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) dazu auf, die Warnapp Nina auf dem Smartphone herunterzuladen. Aktuell nutzen etwa 7,6 Menschen die Anwendung.
Parallel zu den Multiplikatoren werden auf Länderebene, in Landkreisen und Kommunen verfügbare kommunale Warnmittel ausgelöst wie beispielsweise Sirenen und Lautsprecherwagen. Auch auf Warntafeln kann die Probewarnung erscheinen.
Für den Fall einer Warnung über Sirene soll bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet werden. Entwarnung soll um 11.20 Uhr mittels eines einminütigen Dauertons gegeben werden. Die Radio- und Fernsehsender sollen zur Warnung ihre aktuellen Programme unterbrechen, im Fernsehen kann die Warnung auch eingeblendet werden.
Übermorgen geht es zunächst darum, die Alarme bekannter zu machen und für den Ernstfall zu testen. Ein solcher Ernstfall kann einiges sein – Naturgefahren, gefährliche Wetterlagen, Waffengewalt, Unfälle in Chemietrieben oder auch Stromausfälle. Zu möglichen Szenarien gehören auch Krankheitserreger. Verpflichtende Anordnungen können etwa auch über die Warnsysteme ausgegeben werden.
Auf Bundesebene ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zuständig, in den Bundesländern die Innenministerien. Außerdem sind in den Kommunen in der Regel die für Katastrophenschutz zuständigen Behörden beteiligt.
Der Ablauf der Warnung unterscheidet sich je nach Bundesland: In Berlin etwa gibt es seit den 1990er-Jahren keine Sirenen mehr, weshalb die Warnung dort über Rundfunkanstalten, Apps und Anzeigetafeln bei den öffentlichen Verkehrsmitteln verbreitet wird. In Hessen soll bereits um 10.45 Uhr die Warnapp HessenWarn ausgelöst werden.
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