Erster Influenza-Todesfall in Berlin
Berlin – Die Grippewelle in Deutschland rollt. In Berlin ist die Zahl der nachgewiesenen Fälle in dieser Saison auf mehr als 1.000 gestiegen – ein Mensch starb an den Folgen der Virusinfektion. Die Zahlen gehen aus dem Wochenbericht des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) hervor.
Demnach wurden allein in der vergangenen Meldewoche 329 Influenzafälle bekannt. Am stärksten grassiert die Grippe den Meldezahlen zufolge bisher bei Kindern im Alter bis zu vier Jahren.
Von den Bezirken ist Pankow besonders betroffen. Die gemeldeten Fälle zeigen nur einen Ausschnitt des tatsächlichen Geschehens: Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden im Verlauf von Grippewellen 5 bis 20 Prozent der Bevölkerung angesteckt.
Auch in Bayern ist die Zahl – überlagert von der Diskussion um das Coronavirus – in der vergangenen Woche sprunghaft gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen meldete für die vierte Kalenderwoche 2020 in den sieben Regierungsbezirken des Freistaates 2.205 Grippefälle – die Hälfte davon allein in Oberbayern.
In der Vorwoche waren lediglich 1.184 Grippefälle gemeldet worden, in der zweiten Kalenderwoche sogar nur 592 und in der ersten Woche des Jahres nur 277. In den ersten vier Wochen des Jahres kam es in Bayern den Angaben zufolge damit zu 4258 Fällen von Influenza. Das sind fast 1400 Fälle mehr als noch vor einem Jahr. Damals waren bayernweit 2.846 Menschen an Grippe erkrankt.
Für Grippeviren sind vor allem ältere Menschen und Kinder anfällig. Mindestens drei Schulen wurden in Bayern in diesem Jahr wegen einer Häufung von Grippe-Fällen bereits vorübergehend geschlossen. Auch die anderen Bundesländer vermeldeten in den vergangenen Tagen erhöhte Infektionszahlen bei Influenza.
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