Erster Vertrag für bessere stationäre Versorgung geistig Behinderter abgeschlossen

Hamburg – Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg und die AOK Rheinland-Hamburg haben den nach eigenen Angaben bundesweit ersten Qualitätsvertrag zur Versorgung von geistig Behinderten in Kliniken abgeschlossen.
Er sieht unter anderem „Lots*innen für Menschen mit Unterstützungsbedarf“ während ihres Krankenhausaufenthaltes vor, wie die Initiatoren heute bekanntgaben.
Zudem sollten Diagnostik und Therapie besser an die Bedürfnisse dieser Patientengruppe angepasst werden. Dabei komme etwa Leichte Sprache zur Anwendung. Geplant sind den Angaben zufolge auch ein effektiveres Aufnahmemanagement sowie eine lückenlose Anschlussversorgung nach dem Klinikaufenthalt.
Der Vertrag zwischen dem Krankenhaus und der AOK Rheinland/Hamburg tritt am 1. Oktober in Kraft. Grundlage ist eine neue Verordnung im Krankenhausstrukturgesetz, die die Schließung zeitlich befristeter Qualitätsverträge vorsieht.
Ziel ist die Erprobung verbesserter Behandlungsleistungen. Die medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung oder schwerer Mehrfachbehinderung ist einer der vorgesehenen Leistungsbereiche.
Die Zahl von Patienten mit komplexen Behinderungen nimmt laut AOK zu. Sie seien überdurchschnittlich oft von zusätzlichen körperlichen und psychischen Störungen betroffen und hätten bei Klinikaufenthalten einen speziellen und erhöhten Hilfebedarf.
Pflege und Therapie seien bei ihnen komplexer und aufwendiger. Der jetzt abgeschlossene Qualitätsvertrag leiste einen Beitrag dazu, ihre stationäre Versorgung gezielt zu fördern.
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