Vermischtes

EU-Kommission verwarnt Youtube, Snapchat und Tiktok

  • Freitag, 4. Oktober 2024
/Queenmoonlite Studio, stock.adobe.com
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Brüssel – Wegen der mutmaßlich abhängig machenden Wirkung ihrer Algorithmen hat die Europäische Kommission (EU-Kommission) die Videoplattformen Youtube, Snapchat und Tiktok verwarnt.

Brüssel will nach eigenen Angaben von vor­gestern überprüfen, ob die Unternehmen mit personalisierten Empfehlungen für die Nutzenden die Suchtgefahr auf ihren Plattformen und die Verbreitung von Hassbot­schaf­ten befeuern. Die drei Online-Dienste müssen der EU-Kommission nun detaillierte Informationen zu ihren Algorithmen liefern.

Die Videoempfehlungen auf den Plattformen könnten nach Einschätzung aus Brüssel dafür sorgen, dass Nutzer in sogenannte „Rabbit Holes“ – englisch für Kaninchenbau – fallen. Damit ist gemeint, dass Nutzer ein Video nach dem anderen zum gleichen Thema ansehen, weil der Algorithmus immer neue, teils immer extre­mere Inhalte empfiehlt.

Die Kommission vermutet, dass dadurch insbesondere für Minderjährige die Suchtgefahr im Netz steigt. Zu­dem will sie überprüfen, ob die Algorithmen „illegale Inhalte“ wie Hassbotschaften, Hetze und Werbung für illegale Drogen verstärkt verbreiten. Die Plattformen sollen nun bis Mitte November erklären, wie sie gegen mögliche Gefahren durch den Einsatz ihrer Algorithmen vorgehen.

Im Fall der Plattform Tiktok reiht sich die Warnung aus Brüssel in ein bereits laufendes Verfahren im Zu­sammenhang mit dem Schutz von Minderjährigen ein.

Für Youtube und Snapchat ist es das erste Mal, dass die Kommission das Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) anwendet. Reagieren die Unternehmen nicht auf die Vorwürfe aus Brüssel, drohen ihnen Bußgelder in Milliardenhöhe.

afp

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