Vermischtes

Fachkräftelücke wird auch im Gesundheitswesen rasant wachsen

  • Montag, 14. Juli 2025
/Andrii Yalanskyi, stock.adobe.com
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Köln – Einer aktuellen Analyse des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge dürfte sich die Fachkräftelücke in Deutschland in den kommenden Jahren deutlich vergrößern. Davon sind auch Berufe der Gesundheitsversorgung stark betroffen.

Voraussichtlich 768.000 Stellen könnten 2028 nicht mit ausreichend qualifizierten Fachkräften besetzt werden, so das IW. Im vergangenen Jahr waren es im Schnitt 487.000.

Zwar wird bis 2028 für den Bereich Gesundheit im Vergleich zu 2023 ein Beschäftigtenzuwachs um knapp 289.000 auf dann 2,87 Millionen (plus 11,2 Prozent) erwartet. Dies wird demnach aber nicht reichen, um den Bedarf zu decken.

In einer vom IW erstellten Übersicht der Top-30-Engpassberufe 2028 sind mehrere im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppen enthalten.

So wird für die Gesundheits- und Krankenpflege eine Fachkräftelücke von gut 21.000 erwartet und für Medizinische Fachangestellte (MFA) wurde eine Lücke von knapp 14.400 errechnet. Weitere knapp 11.000 Fachkräfte drohen in der Altenpflege zu fehlen und gut 7.100 in der Ergotherapie.

„Hauptgrund ist der demografische Wandel. Viele Menschen gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand“, sagte Studienautor Jurek Tiedemann. „Wenn wir es nicht schaffen den Mangel abzufedern, wird das künftig für noch mehr Menschen im Alltag spürbar sein.“

Die Experten raten, die Berufsorientierung an Schulen auszubauen, Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit zu erhöhen und qualifizierte Zuwanderung in großem Umfang zu erleichtern.

Untersucht wurde vom IW auch, in welchen Berufen die Zahl der Beschäftigten am stärksten steigen und sinken könnte. Den größten Zuwachs gibt es demnach in der Kindererziehung.

Bis 2028 werden voraussichtlich knapp 143.400 Stellen mit entsprechendem Personal neu besetzt werden können. Dies wird den Autoren zufolge jedoch nicht reichen, um den Bedarf zu decken. Einen erheblichen Anstieg von 26 Prozent wird es zudem in IT-Berufen geben. Grund dafür ist die Digitalisierung.

dpa/aha

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