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Fast jeder Zweite laut Umfrage mit Gesundheitssystem unzufrieden

  • Montag, 11. August 2025
/RerF, stock.adobe.com
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Berlin – Immer mehr Menschen sind einer Umfrage zufolge unzufrieden mit dem deutschen Gesundheitssystem. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Fast jeder Zweite (47 Prozent) gab demnach im Juli an, weniger zufrieden oder unzufrieden zu sein. 40 Prozent zeigten sich zufrieden, 12 Prozent vollkommen oder sehr zufrieden.

Noch im Januar waren die Zahlen deutlich positiver. Auf die gleiche Frage antworteten damals 30 Prozent, sie seien weniger oder nicht zufrieden. „Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass sie für immer weiter steigende Beiträge keinen angemessenen Gegenwert mehr bekommen, zum Beispiel wenn sie lange auf Arzttermine warten müssen“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende der TK, Jens Baas. Die Unzufriedenheit mit dem System habe sich seit 2021 sogar fast verfünffacht.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte dazu, es handele sich um den steilsten Vertrauensabstieg in der Gesundheitspolitik, den je eine Bundesregierung in so wenigen Monaten genommen habe.

„Die Hoffnungen der Bürger wurden zerschlagen, weil Schwarz-Rot die wichtigen sozialen Themen in Kommissionen abgeschoben hat“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Deutschland habe jedoch kein Erkenntnisproblem. „Es fehlt der Mut für zukunftsfähige und generationsgerechte Entscheidungen. Gesundheit und Pflege brauchen Reformen jetzt. Doch im Bundeshaushalt 2026 ist dafür nichts vorgesehen.“

Die TK fordert ein Sofortprogramm, mit dem Beitragsanstiege im nächsten Jahr ohne Leistungskürzungen verhindert werden sollten. Einsparmöglichkeiten gebe es zum Beispiel bei den Kosten für Medikamente.

So könne die Politik Zeit für eine grundlegende Reform gewinnen. Für 2026 rechnen die Krankenkassen aktuell mit einem Defizit von bis zu acht Milliarden Euro.

dpa/kna

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