Vermischtes

Frauen zwischen 18 und 45 sind häufig von Post COVID betroffen

  • Montag, 26. Februar 2024
/Parradee, stock.adobe.com
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München – 18- bis 45-jährige Frauen sind überproportional häufig von Post COVID betroffen. Das ist ein zentrales Ergebnis eines vom bayerischen Gesundheitsministerium geförderten Forschungsprojektes.

Im Rahmen der Implementierung und Evaluierung eines interdisziplinären und sektorenübergreifenden Ver­sorgungs- und Forschungsnetzwerks für eine evidenzgeleitete Behandlung von Betroffenen mit schwerem Post COVID-Syndrom durch die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wurden zudem bei der jewei­ligen Symptomatik deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen verzeichnet.

In der Projektlaufzeit wurden an der Post-COVID-Ambulanz der LMU 1.100 Patientinnen und Patienten be­handelt.

Bei den Patienten könnten jeweils ganz unterschiedliche Organe betroffen sein – vom Herzen über die Lunge bis hin zum peripheren Nervensystem, betonte gestern Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Das zeige, dass für eine bestmögliche Behandlung Experten der Kardiologie, der Pneumologie sowie der Psychologie, aber auch der Ergo- und Physiotherapie Hand in Hand arbeiten müssen.

Weltweit wird seit der Coronapandemie über die Hintergründe und Behandlungsformen für Post-COVID-Er­krankungen geforscht. Schätzungen zufolge sollen etwa 10 % der Coronaerkrankten mit Langzeitfolgen zu kämpfen haben.

Über die im Juli 2021 gestartete Initiative „Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom“ förderte der Freistaat 14 multidisziplinäre Projekte mit zehn Millionen Euro. Begleitet werden die Forschungsprojekte vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Aktuell seien ursächliche Therapieansätze noch nicht absehbar, sagte LGL-Präsident Christian Weidner. „Umso wichtiger ist es, Behandlungskonzepte zu entwickeln und zu etablieren, welche auf die individuellen Sympto­me abgestimmt sind. Dabei stehen wir nicht mehr ganz am Anfang.“

Bei den sieben Projekten der ersten Förderrunde ging es dem bayerischen Gesundheitsministerium zufolge in erster Linie um die Entwicklung von innovativen Ansätzen hinsichtlich Diagnostik, Therapie und Rehabilita­tion – sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich.

„Im Fokus der Projekte der zweiten Förderrunde steht vor allem die Adaption und Umsetzung von evidenz­basierten multidisziplinären Versorgungskonzepten für Post-COVID-Patientinnen und -Patienten – inklusive begleitender Evaluation", so das Gesundheitsamt.

dpa/mim

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