Frühe Hilfen kommen an

Köln/Berlin – Die Versorgung psychosozial belasteter Familien mit Kindern von bis zu drei Jahren hat sich in Deutschland deutlich verbessert. Das zeigt das Monitoring der Bundesstiftung Frühe Hilfen, den das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) veröffentlicht hat.
Demnach konnten im Jahr 2020 bereits 97 Prozent der Kommunen mit einem Jugendamt Familien eine Längerfristige aufsuchende Betreuung und Begleitung (LaB) durch Fachkräfte der Frühen Hilfen anbieten. 2015 hatte die entsprechende Quote noch bei 87,9 Prozent gelegen.
„In Deutschland ist jede dritte Familie von drei oder mehr Belastungsfaktoren betroffen. Dies gefährdet das gesunde Aufwachsen von Kindern“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Die bundesweite Förderung der Frühen Hilfen sei ein wichtiger Beitrag, um die Teilhabechancen dieser Familien zu verbessern – zumal dem Bericht zufolge 92,4 Prozent der Familien die LaB als hilfreich empfinden.
Knapp jede sechste in Armut lebende Familie (14, 5 Prozent) nutzte die LaB durch eine Gesundheitsfachkraft. Familien in Armutslagen wurden somit häufiger erreicht als finanziell besser situierte Familien (9,5 Prozent).
Auch die Einbindung der ambulanten Versorgung in das Konzept kommt voran. 2020 waren in 58,8 Prozent der Kommunen frauenärztliche und in 85,6 Prozent der Kommunen kinderärztliche Praxen in die Netzwerke Frühe Hilfen eingebunden – und damit 14,6 beziehungsweise 12,7 Prozent mehr als noch 2017.
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