Vermischtes

Göttingen bereitet Hunderte SARS-CoV-2-Tests in Wohnanlage vor

  • Mittwoch, 3. Juni 2020
Bei mehreren größeren privaten Feiern haben sich in Göttingen mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. /picture alliance, Swen Pförtner
Bei mehreren größeren privaten Feiern haben sich in Göttingen mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. /picture alliance, Swen Pförtner

Göttingen – Wegen eines Ausbruchs von SARS-CoV-2 nach dem Zuckerfest will die Stadt Göttingen alle Bewohner einer Wohnanlage auf das Virus testen lassen. Das seien bis zu 700 Personen, hatte Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) gestern er­klärt. Die Testung werde vorbereitet.

Nach privaten Feiern sind mehrere Hundert Menschen in Quarantäne. Es handele sich um 230 Personen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie 140 im restlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, sagte die Leiterin des Krisen­stabs in Göttingen, Petra Broistedt (SPD). Die Zahl der Infizierten lag zuletzt bei 80 Perso­nen. Dieser Wert könne sich aber erhöhen, es stünden noch Testergebnisse aus.

Als Ursache für den Ausbruch sehen die Behörden die Feierlichkeiten im Rahmen des Zu­ckerfestes. Damit begehen Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Laut dem Ober­bürgermeister war es dabei am 23. Mai zu Verstößen gegen Hygiene- und Abstands­regeln gekommen – allerdings nicht in den Moscheen. Es habe „private Begrüßungen und Feierlichkeiten“ gegeben. Dazu reisten auch auswärtige Gäste an.

Im Kontext der Infektionen habe eine Shishabar in Göttingen „eine nicht unwesentliche Rolle“ gespielt. Dort sollen verschiedene Personen mit demselben Mundstück geraucht haben. Warum in der Bar gefeiert wurde, wird ebenfalls weiter untersucht.

Unter den SARS-CoV-2-Fällen sind auch 24 Kinder. Um eine weitere Ausbreitung zu ver­hindern, schließt die Stadt alle Göttinger Schulen und einige im Landkreis für diese Wo­che. Danach soll es dort eine zweiwöchige Maskenpflicht geben. Auch vier Kitas bleiben zu.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung