Vermischtes

Grundstein für neues Zentrum für Gen- und Zelltherapie gelegt

  • Freitag, 21. Juni 2024
Berlin Center for Gene and Cell Therapies /HENN
Berlin Center for Gene and Cell Therapies /HENN

Berlin – In der Hauptstadt soll ein Translationszentrum für Gen- und Zelltherapie (GCT) entstehen. Die Pläne für das Berlin Center for Gene and Cell Therapies haben die Universitätsmedizin Berlin und die Bayer AG heute vorgestellt. Ziel ist es, dass diese neuen, viel versprechenden Therapieoptionen schneller für die Betroffenen verfügbar sind.

„Gen- und Zelltherapien sind ein großer medizinischer Fortschritt, sie können dort helfen, wo wir mit herkömmlichen Methoden an Grenzen stoßen“, sagte Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité. Ihre Entwicklung sei aber deutlich komplexer als bei anderen Arzneimitteln. Es müssten neue Wege beschritten werden, um die Therapien schnell den Patientinnen und Patienten zur Verfügung zu stellen.

„Mit der intensivierten Partnerschaft zwischen Charité und Bayer wollen wir eine strukturelle Weiterentwicklung anstoßen, um Berlin national wie international an die Spitze dieser zukunftsweisenden Technologie zu bringen“, hofft Kroemer.

Auch Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, betont das große Potenzial der GCT. „Gezielte Gentherapien, individuelle Krebsimpfungen und neuartige Antikörper-Wirkstoff-Kombinationen werden in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz eine neue Ära in der Medizin und ganz neue Chancen für Patientinnen und Patienten eröffnen.“

Das Zentrum soll mehrere Start-ups unterstützen, damit sie ihre Innovationen im Bereich der GCT in die klinische Entwicklung bringen können. Ausgestattet ist es daher mit einem sogenannten Inkubator mit voll ausgestatteten Laborflächen, zudem ein nach den Standards der guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) zertifizierter Produktionsbereich geplant.

Inkubatoren sind Einrichtungen, die Start-ups auf dem Weg der Gründung begleiten und sie unterstützen, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Das beinhaltet Beratungen für die jungen Unternehmen zu regulatorischen Auflagen, klinischen Studien, Patentrechten und Business Development erhalten.

Für den Betrieb des Inkubators gründen Bayer und die Charité eine gemeinschaftliche öffentlich-private, nicht gewinnorientierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Charité wird 67 Prozent, Bayer 33 Prozent der Geschäftsanteile besitzen.

„Die im Berlin Center for Gene and Cell Therapies geplante enge räumliche Verbindung von Forschung und Produktion ist in Deutschland bislang einmalig“, hebt Stefan Oelrich, Mitglied im Vorstand der Bayer AG und Leiter der Division Pharmaceuticals, hervor. Es soll ein Biotech-Ökosystem mitten in Berlin begründet werden, „das eine Vielzahl an Akteuren zusammenbringt, mit internationaler Strahlkraft weit über die Grenzen Berlins hinaus.“

Das Zentrum wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Land Berlin unterstützt. Geplant ist das Zentrum auf dem Gelände der Bayer AG. Mit dem Bau des Zentrums soll 2025 begonnen werden.

EB/aks

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