Vermischtes

Hamburgs Krankenhäuser kehren in Normalbetrieb zurück

  • Donnerstag, 17. März 2022
/sudok1, stock.adobe.com
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Hamburg – In den Hamburger Krankenhäusern können trotz steigender Coronainfektionszahlen nun auch wieder verschiebbare Operationen vorgenommen werden. Eine Ende November erlassene und mehrfach verlängerte Verordnung, laut der die Plankrankenhäuser elektive Eingriffe aus Kapazitäts­gründen verschieben müssen, läuft an diesem Sonnabend aus.

„Es ist gut, dass nun in den Krankenhäusern wieder geplante Eingriffe stattfinden können“, sagte der Sprecher der Gesundheits­behörde, Martin Helfrich. Wie viele dieser Operationen coronabedingt ver­schoben werden mussten, ist weder der Behörde noch der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG) bekannt.

„Wie die einzelnen Krankenhäuser disponiert haben, welche Stationen oder OPs geschlossen wurden, um ausreichend Personal für die Intensivstationen und COVID-Stationen zur Verfügung zu haben, wurde nicht erhoben“, sagte die Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase.

„Die Krankenhäuser haben sich die gesamten strapaziösen Monate über zur Aufgabe gemacht, so wenige Einschränkungen für elektive Patienten wie möglich zu veranlassen, so dass im Sinne „kommuni­­zieren­der Röhren“ so viel elektiv gearbeitet werden konnte, wie die Personaldecke es in Anbetracht der COVID-Belegung zuließ“, betonte sie.

Die elektiven Eingriffe – beispielsweise Hüft- oder andere Gelenk-OPs – seien keineswegs unwichtig, „sondern für die Lebensqualität und auch die medizinische Situation der Patienten oft von großer Be­deutung“, sagte Helfrich.

„Die Absage der Elektiveingriffe war deswegen ein weitreichender Schritt.“ Sie sei nötig geworden, um auch für akute Fälle eine Behandlungsmöglichkeit sicherzustellen. Dies sei in Hamburg jederzeit ge­währleistet gewesen. „Zu keinem Zeitpunkt mussten Notfälle abgewiesen werden.“

Als die Verordnung erlassen wurde, lag die Zahl der corona-positiven Patienten in den Krankenhäusern bei 196, davon wurden 50 intensivmedizinisch behandelt. Bis Ende Januar stieg sie auf 533 Patienten, von denen 75 auf Intensivstationen lagen. Seither entspannte sich die Lage: Derzeit werden knapp 400 COVID-19-Patienten in den Kliniken behandelt, die Zahl der Intensivpatienten hat sich im Vergleich zum Januar in etwa halbiert.

Zwar sei die Zahl der Patienten wegen der vielen Infektionen der vergangenen Wochen derzeit höher als vor dem Winter, sagte Helfrich. „Wir merken aber auch deutlich die Effekte einer hohen Impfquote: Von denen, die mit Corona im Krankenhaus liegen, sind bei weitem nicht alle wegen der Infektion dort, son­dern werden häufig aus anderen Gründen behandelt.“

Die hohen Infektionszahlen führten aber inzwischen aufgrund von erkranktem eigenen Personal in den Krankenhäusern wieder vermehrt zu Engpässen, sagte Brase. „Unter diesen Erschwernissen kehren die Krankenhäuser Schritt für Schritt zum „Normalbetrieb“ zurück.“

dpa

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