Handgreifkraft wichtiger Indikator für Gesundheit und Leistungsfähigkeit besonders bei Älteren

Heidelberg – Die Handgreifkraft und deren Erhalt im Alter können als Indikator für die Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit dienen. Das zeigt die NAKO-Gesundheitsstudie nach der Auswertung der Daten von rund 200.000 Teilnehmern. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Age and Ageing publiziert (2023, DOI: 10.1093/ageing/afac324).
Bei der Analyse mit 200.389 Teilnehmern der NAKO-Studie im Alter von 19 bis 75 Jahren stellte das Forschungsteam fest, dass die Handgreifkraft im Alter von 20 bis rund 40 Jahren anstieg und anschließend konstant abnahm.
Dabei war die Abnahme der Handgreifkraft mit dem Alter bei den Frauen weniger markant ausgeprägt als bei den Männern. Im Alter von 38 Jahren hatten die Männer mit durchschnittlich rund 52 Kilogramm ihre höchste und Frauen im Alter von 39 Jahren mit durchschnittlich 33 Kilogramm ihre höchste Handgreifkraft.
In weiteren Analysen identifizierte das Forschungsteam anhand der NAKO-Daten einen Grenzwert zur Definition einer niedrigen Handgreifkraft als Hinweis auf eine Sarkopenie. Für Männer lag dieser Grenzwert bei 29 Kilogramm und für Frauen bei 18 Kilogramm. Bei Personen mit einer Handgreifkraft unterhalb dieser Grenzwerte besteht laut dem Forschungsteam ein Verdacht auf Sarkopenie – und damit auch auf ein erhöhtes Sterberisiko.
„Eine starke Handgreifkraft ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit und es bedarf weiterer Forschung, um die Mechanismen der Abnahme der Handgreifkraft mit dem Alter und die Zusammenhänge mit chronischen Erkrankungen aufzudecken“, sagte Marie-Theres Huemer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Epidemiologie, Helmholtz Munich.
Folgeuntersuchungen der NAKO-Studie sollen jetzt Aufschlüsse darüber geben, welche Faktoren für die Erhaltung der Handgreifkraft im Alter eine Rolle spielen und welche Folgen eine niedrige Handgreifkraft für die Gesundheit, Mobilität und Lebensqualität haben kann.
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