Heilmittelerbringer wollen stimmberechtigte Vertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss

Berlin – Die Verbände der Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und andere fordern eine stimmberechtigte Vertretung der Heilmittelerbringer im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Die Therapeutinnen und Therapeuten sorgten für Teilhabe und mehr Lebensqualität, verhinderten Krankheit und Pflegebedürftigkeit, arbeiteten präventiv und vermittelten notwendige Gesundheitskompetenzen, heißt es in einem Forderungspapier von 17 Heilmittelverbänden.
Bislang gebe es für diese Berufsgruppen aber weder einen Sitz im G-BA noch das Recht, Anträge zu stellen und Richtlinien und Beschlüsse zu beraten. „Die genannten Therapeutinnen und Therapeuten müssen in den für sie relevanten Aufgabenbereichen eine stimmberechtigte Vertretung haben und ein Antrags- sowie Mitentscheidungsrecht bei Richtlinien und Beschlüssen erhalten“, so die Verbände.
Im Augenblick entschieden ausschließlich Ärztinnen und Ärzte, Krankenkassen und Krankenhausgesellschaften über die Versorgung mit Heilmitteln. Dies sei ein überholtes Modell, das der Grundidee von interprofessioneller Versorgung widerspreche.
„Eine adäquate Versorgung von Menschen kann nur gelingen, wenn sie interdisziplinär erfolgt. Die Nutzung der Ressourcen der therapeutischen Disziplinen ist derzeit noch unbefriedigend im deutschen Gesundheitssystem verankert. Um das zu verbessern, müssen Therapeuten bereits bei der Erstellung von Richtlinien, die das Gesundheitssystem gestalten, beteiligt sein. Ein Sitz im Gemeinsamen Bundesausschuss, Antrags- und Mitentscheidungsrecht sehe ich als wichtige Schritte in die richtige Richtung,“ sagte Uta Köpcke, Präsidentin des Verbandes der Diätassistenten.
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