Hilfsmittel: Mehrkosten in 20 Prozent der Fälle

Berlin – Die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben im vergangenen Jahr bei rund 20 Prozent aller Hilfsmittelversorgungen Mehrkosten in Kauf genommen. Rund 80 Prozent der Hilfsmittel sind ohne freiwillige Aufzahlungen ausgegeben worden. Das zeigt der fünfte Mehrkostenbericht des GKV-Spitzenverbandes.
Der Report legt eine Auswertung von rund 95 Prozent der Abrechnungsdaten vor. Dazu hat die Autorengruppe fast 30 Millionen Hilfsmittelversorgungen analysiert, die zusammen rund zehn Milliarden Euro gekostet haben.
Die Summe aller Mehrkosten betrug etwa 887 Millionen Euro. Die durchschnittlichen Mehrkosten sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent gestiegen.
Die durchschnittliche Höhe lag bei 141,66 Euro, die allerdings über alle Produktgruppen hinweg eine große Spanne umfasst. So lagen die Mehrkosten für manche Hilfsmittel im niedrigen zweistelligen Bereich, während sie bei Hörhilfen mit 1.404 Euro vierstellig waren.
Die Mehrkosten sind von Zuzahlungen zu unterscheiden: Gesetzlich Krankenversicherte können die Möglichkeit nutzen, eine Versorgung über das Maß der aus Sicht der Krankenkassen medizinisch notwendigen Ausstattung auszuwählen, müssen dann aber entsprechende Mehrkosten selbst tragen.
Leistungserbringer sind gesetzlich verpflichtet, über Mehrkosten zu beraten. Der GKV-Spitzenverband fordert mehr Transparenz, damit Versicherte nicht zu teureren, übermäßigen Versorgungen gedrängt oder unzureichend über ihren Leistungsanspruch beraten werden.
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