Hitzewelle hat Südeuropa fest im Griff und rollt auf Deutschland zu

Lissabon – Eine massive Hitzewelle hat weite Teile Südeuropas fest im Griff und rollt auf Deutschland zu. Von Portugal bis in die Türkei ächzen die Menschen unter extremen Temperaturen.
Spanien meldete mit 46 Grad in Huelva einen neuen Juni-Hitzerekord. In Frankreich und der Türkei brachen Waldbrände aus. Auch in Deutschland werden zur Wochenmitte Extremtemperaturen von bis zu 40 Grad erwartet.
Der spanische Wetterdienst meldete heute die bisher jemals in einem Juni gemessene Temperatur: Sie wurde vorgestern in Huelva im Süden des Landes registriert und übertraf mit 46 Grad Celsius den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1965 um 0,8 Grad.
Auch das Mittelmeer heizt sich bereits früh im Jahr ungewöhnlich stark auf: Vor der Inselgruppe der Balearen erreichte die Wassertemperatur laut Wetterdienst 26 Grad – bislang waren solche Temperaturen eher Mitte August zu erwarten.
In Frankreich galten für 84 der 95 Kernland-Départements Hitzewarnungen. „Das hatten wir noch nie“, sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher.
Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland bleibt vorerst verschont. Im Südwesten des Landes brannten nach Behördenangaben 400 Hektar Land bei Buschbränden nieder.
Italien gab heute erneut Hitzewarnungen für 17 Städten im ganzen Land aus. In der Nähe wichtiger Sehenswürdigkeiten in Rom wurden Krankenwagen stationiert, um Betroffene möglichst schnell zu versorgen. Der Notärzteverband meldete einen Anstieg von Patienten mit Hitzschlag um zehn Prozent.
Zur Wochenmitte wird die Hitzewelle auch in Deutschland erwartet. Der Deutsche Wetterdienst sagt örtlich bis zu 40 Grad Celsius und verbreitet Temperaturen zwischen 34 und 38 Grad voraus.
Der Mittwoch werde „der bisher heißeste Tag des Sommers“ werden, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD). In vielen Regionen galten schon heute Hitzewarnungen des Wetterdiensts. Auch die Waldbrandgefahr steigt.
Insgesamt war der Juni in Deutschland erneut außergewöhnlich warm und viel zu trocken. Laut DWD fielen im ersten Sommermonat nur 61 Liter Regen pro Quadratmeter – annähernd ein Drittel weniger als üblich. Seit 2010 war laut DWD jeder Juni hierzulande zu warm. Die zunehmende Anzahl und steigende Intensität der Hitzewellen ist eine Folge des menschengemachten Klimawandels.
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