Hochpathogene Keime: RKI-Tool soll bei Diagnostik und Therapie unterstützen

Berlin – Globalisierung und Klimawandel begünstigen die Ausbreitung außergewöhnlicher Infektionskrankheiten. Insbesondere „High Consequence Infectious Diseases“ (HCID) – wie Ebola- oder Lassafieber – gehören nicht zum Arbeitsalltag von medizinischem Personal. Es ist eine besondere Herausforderung, sie zügig zu erkennen, die Betroffenen angemessen zu versorgen und eine Ausbreitung zu verhindern.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat dazu jetzt zusammen mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STAKOB) ein neues Onlineinstrument vorgestellt, dass medizinische Fachkreise unterstützen soll.
Das HCID-Tool gibt einen Überblick über klinische Symptome, Risikofaktoren und anamnestischen Angaben, die den Verdacht auf eine Infektion mit einem HCID-Erreger nahelegen können. Es verweist auf eine Auswahl an Quellen zur Abschätzung der Relevanz der Reiseanamnese und führt wichtige Differenzialdiagnosen auf.
Die Autorengruppe stellt notwendige Erstmaßnahmen vor und nennt spezifische weitere Maßnahmen zum seuchenhygienischen Management. Ein integriertes Postleitzahltool soll beim Auffinden des zuständigen Gesundheitsamtes helfen. Eine Verlinkung auf die Webseite des STAKOB unterstützt dabei, schnell mit den zuständigen Fachleuten der Behandlungszentren in Kontakt zu treten.
Das HCID-Tool soll es dem RKI zufolge ermöglichen, die notwendigen Informationen entweder Schritt für Schritt oder bedarfsorientiert abzurufen, zum Beispiel gezielt zur Reiseanamnese oder zu Maßnahmen bei HCID-Verdacht.
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