Vermischtes

HPV-Impfquoten in Sachsen-Anhalt angestiegen

  • Montag, 17. Oktober 2022
HPV Impfung
/Moschiorini, stock.adobe.com

Halle – Bis zur Coronazeit haben sich immer mehr Mädchen und auch Jungen in Sachsen-Anhalt gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen. Den jüngsten Zahlen für das Schuljahr 2019/20 zufolge erhielten 41,2 Pro­zent der Sechstklässlerinnen eine vollständige Grundimmuni­sierung, wie das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) auf Anfrage mitteilte.

16,1 Prozent bekamen zudem eine der insgesamt zwei bis drei notwendigen Dosen. Im Schuljahr davor waren 33,2 Prozent der Sechstklässlerinnen grundimmunisiert. Die Impfung soll vor Gebärmutterhalskrebs und Krebs­vorstufen im Analbereich schützen.

HPV-Infektionen gehören laut Robert-Koch-Institut (RKI) zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Dem RKI zufolge erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Karzinomen, die von HPV-Infektionen herrühren.

Für Mädchen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung seit 2007, seit 2018 auch für Jungen. Bei ihnen lag die Impfquote im Schuljahr 2019/20 bei 7,6 Prozent, ein Jahr zuvor waren nur 2,6 Prozent der Sechstklässler gegen HPV grundimmunisiert gewesen. Das empfohlene Impfalter liegt bei 9 bis 14 Jahren.

Das Landesamt für Verbraucherschutz kann keine Aussagen zur Entwicklung der HPV-Impfungen in den zurück­liegenden zwei Coronajahren treffen. Die Gesundheitsämter hätten aus Kapazitäts­gründen keine Impfdaten in den dritten und sechsten Klassen erhoben, sondern nur bei den einzuschulenden Kindern.

Das RKI hat die Impfquoten der Bundesländer unter anderem auf der Basis der Abrechnungsdaten der Kassen­ärztlichen Vereinigungen verglichen und Sachsen-Anhalt mit einer Impfquote von 66,9 Prozent bei den 15-jähri­gen Mädchen als Spitzenreiter für das Jahr 2019 ausgemacht.

Das Jerichower Land sei mit 76,8 Prozent der bundesweite Vorreiter unter den Landkreisen und kreisfreien Städten gewesen. Bei den 18-Jährigen erreichte Sachsen-Anhalt eine Impfquote von 71,3 Prozent. In keinem anderen Bundesland waren es mehr.

Und auch für die Jungen sieht die RKI-Statistik Sachsen-Anhalt vorn. Die Quote der vollstän­digen HPV-Impfun­gen habe bei den männlichen 15-Jährigen bei 10 Prozent gelegen, nur Mecklenburg-Vorpommern habe mit 10,1 Prozent minimal davor gelegen. Bei den 18-Jährigen lag die Impfquote bei 3,7 Prozent. Darüber lagen mehrere andere ostdeutsche Bundesländer.

dpa

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