Vermischtes

In Coronajahren weniger Patienten wegen Asthma behandelt

  • Donnerstag, 27. April 2023
/SimpLine, stock.adobe.com
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Berlin – Während der Coronapandemie ist die Zahl der mit Medikamenten behandelten Asthmapatienten ge­sunken. Im Jahr 2021 lebten in Deutschland einer heute veröffentlichten Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge etwa 3,3 Millionen Menschen mit medikamentös behandeltem Asthma.

Dies entspricht einem Anteil von 3,98 Prozent der Bevölkerung. Im Vorpandemiejahr 2019 gab es noch 3,5 Millionen Asthmapatienten. Damit reduzierte sich die Zahl binnen zwei Jahren um etwa 200.000. Das Institut spricht von einer Trendumkehr bei der Asthmahäufigkeit.

„Ob dieser rückläufige Effekt möglicherweise auf den deutlichen Rückgang der Atemwegsinfektionen wäh­rend der Pandemiejahre zurückzuführen ist, gilt es aufmerksam zu beobachten“, erklärte Wido-Vizechef Hel­mut Schröder.

Asthmaerkrankungen können als Folge von Infektionen der unteren Atemwege auftreten. Die Häufigkeit die­ser Infektionen war während der Pandemiejahre 2020 und 2021 deutlich reduziert. So könnte der Rück­gang der Infektionen der unteren Atemwege während der Coronajahre in der Folge zu weniger Asthmaneuerkran­kungen geführt haben.

Besonders deutlich ist der Rückgang dem Institut zufolge bei Jungen bis 14 Jahren. Wurden in dieser Alters­gruppe im Jahr 2019 noch 5,25 Prozent wegen Asthma medikamentös behandelt, so reduzierte sich dieser Anteil im Jahr 2021 auf nur noch 2,72 Prozent.

Besonders hohe Asthmakrankheitsraten werden den Angaben zufolge in Thüringen mit 4,55 Prozent, Nord­rhein-Westfalen mit 4,50 Prozent und im Saarland mit 4,36 Prozent erreicht. Besonders niedrig ist der Anteil der Asthmatiker an der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern mit 3,25 Prozent und Baden-Württemberg mit 3,52 Prozent.

Beim medikamentös behandelten Asthma gab es laut Gesundheitsdaten des Instituts seit 2017 einen Anstieg bis zu einem vorläufigen Höchstwert von 4,27 Prozent an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2020. Die Daten des AOK-Gesundheitsatlas bestätigen zudem einen Zusammenhang zwischen Asthma und Adipositas. In Regionen mit einem hohen Anteil an Menschen mit krankhaftem Übergewicht ist demnach auch die Zahl der Asthmaerkrankungen erhöht.

afp

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