Vermischtes

Jeder zwölfte Arbeitnehmer mit COVID-19 musste stationär versorgt werden

  • Donnerstag, 22. April 2021
/picture alliance, Robert Michael
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Berlin – Zwischen März 2020 und Februar 2021 haben 2,6 Prozent der Erwerbstätigen wegen einer COVID-19 am Arbeitsplatz gefehlt. Das zeigt eine neue Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Danach wurden von den 14,1 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen zwischen März 2020 bis Feb­ruar 2021 362.627 Beschäftigte von einem Arzt im Zusammenhang mit einer COVID-19-Diagnose krank­geschrieben. Allerdings wurden nicht bei allen von ihnen das Virus nachgewiesen – dies war bei fast 217.000 AOK-versicherten Erwerbstätigen in dem Zeitraum der Fall.

17.000 Erwerbstätige mussten aufgrund einer im Labor bestätigten COVID-19-Diagnose in einem Kran­ken­haus behandelt werden, dies entspricht 8,0 Prozent aller COVID-19-Erkrankten mit gesichertem La­bor.

Fast 460 dieser stationär behandelten AOK-versicherten Erwerbstätigen mit dokumentierter COVID-19-Diagnose sind im Betrachtungszeitraum im Krankenhaus gestorben. Das entspricht 2,6 Prozent der hos­pi­talisierten Patienten.

„Diese vorläufigen Ergebnisse machen deutlich, welche schwerwiegenden Auswirkungen COVID-19 auf die Gesundheit der erwerbstätigen Bevölkerung hat“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäfts­führer des WIdO.

„Unternehmen sollten so weit wie möglich darauf hinwirken, dass ihre Beschäftigten im Homeoffice ar­beiten und dort, wo dies nicht möglich ist, auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen am Arbeitsplatz achten und ihren Beschäftigten die Möglichkeit zu Selbsttests anbieten“, betonte er.

Eine Auswertung nach Berufsgruppen für die ersten zwölf Monate der Pandemie bestätigte die Ergeb­nis­se früherer Auswertungen. Neben Berufen in der Altenpflege (5.409 je 100.000 Beschäftigte) waren ins­besondere Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (5.338 je 100.000 Beschäftigte) sowie in der Kinderbetreuung und -erziehung (5.237 je 100.000 Beschäftigte) stark von COVID-19-bedingten Krank­schreibungen betroffen.

Die niedrigsten COVID-19-bedingten Fehlzeiten wiesen Berufe in der Landwirtschaft (682 Betroffene je 100.000 Beschäftigte) sowie in der Hochschullehre und Forschung auf (898 Betroffene je 100.000 Be­schäftigte) auf.

„Die Ergebnisse verdeutlichen, dass vor allem Berufsgruppen von COVID-19 betroffen sind, deren Be­schäf­tigte auch in den Hochphasen der Pandemie mit vielen Menschen in Kontakt kommen“, sagte Schröder. Die Entscheidung der Politik, diesen Berufsgruppen auch prioritär ein Impfangebot zu unter­breiten, erscheine somit nachvollziehbar.

hil

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