Klinikum Magdeburg bedankt sich bei Mitarbeitenden

Magdeburg – Das Klinikum Magdeburg hat sich bei den Ärzten und Pflegekräften für das Versorgen und die Behandlung der durch den Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt verletzten Menschen bedankt. Mitarbeitende aus mehr als 20 Nationen seien gekommen, um zu helfen, teilte das Klinikum via Instagram mit.
„Es spielte keine Rolle aus welchem Land jemand kam. Oder welcher Religion er angehörte. Menschen halfen Menschen, weil sie Menschen waren.“ Zuvor hatte das Klinikum mitgeteilt, dass nach dem Anschlag 70 Verletzte eingeliefert worden seien. Die elf Schwerverletzten seien inzwischen alle außer Lebensgefahr. Bei dem Anschlag am 20. Dezember sind fünf Menschen getötet und mehr als 200 Menschen verletzt worden.
Weiter heißt es in dem Schreiben, das Klinikum sei ein Ort, „an dem Hass und Hetze keinen Platz haben. An dem es keinen Unterschied macht, welchen Vornamen Du hast. Oder welchen Nachnamen. Was zählt, ist das Mensch sein.“
Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind in der Universitätsklinik nach Angaben des zuständigen Direktors für Intensivmedizin keine Opfer der Attacke mehr in Lebensgefahr.
Von den insgesamt 72 dort behandelten Verletzten seien die allermeisten bereits nach Hause entlassen worden, sagte der Notfallmediziner Robert Werdehausen der Süddeutschen Zeitung. „Und von den 15 Schwerstverletzten, die instabil unser Haus erreicht haben, konnten wir alle stabilisieren – darunter einige Kinder.“
Der Täter, ein Arzt aus Saudi-Arabien, war am vergangenen Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Fünf Menschen wurden getötet und bis zu 235 verletzt.
Die häufigsten Verletzungen waren laut Werdehausen mehrfache Knochenbrüche der Arme und Beine, aber auch des Beckens mit hohem Blutverlust. „Die Personen hatten keine großen Wunden, aber große Blutungen nach innen, die dann zu Schockzuständen führten“, sagte der Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Aus medizinischer Sicht erfreulich sei gewesen, dass es wenig Kopfverletzungen gegeben habe.
Dass manche Patienten nicht gerettet werden konnten, habe nicht an der großen Zahl der Notfälle gelegen, sondern an den zu schweren Verletzungen. „Von den Patienten, die uns zugeteilt wurden, sind zwei verstorben: ein neunjähriger Junge und eine erwachsene Patientin.“
Werdehausen sagte, er sei froh, dass solche Notfälle im Vorfeld trainiert wurden. „So konnten wir die Patienten sehr gut und zeitgerecht versorgen.“ Krisenstäbe wurden nach einem festgelegtem Plan gebildet, zusätzliches Personal über ein digitales Alarmierungssystem rekrutiert.
Es habe letztlich 520 Mitarbeiter aller Berufsgruppen gegeben, die helfen wollten. „Wir konnten gar nicht alle Freiwilligen zum Einsatz bringen“, sagte der Arzt. Es habe nie Überfüllung gedroht.
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