Erster Leitfaden für Rettungskräfte im Katastrophenfall erschienen

Nürnberg – Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) hat gemeinsam mit unterschiedlichen Berufsgruppen und Fachdisziplinen die neue Leitlinie „Katastrophenmedizinische prähospitale Behandlungsleitlinien“ veröffentlicht.
Sie bietet Rettungskräften erstmals gebündelte Empfehlungen für den Katastrophenfall. Ziel ist es, die Entscheidungs- und Handlungssicherheit zu erhöhen und so die Patientenversorgung in Katastrophenlagen zu verbessern.
Insgesamt bündelt die Leitlinie 192 Empfehlungen zur Behandlung der häufigsten Verletzungen und Akuterkrankungen in Großschadenslagen. Dazu gehören neben lebensbedrohlicher Blutung, Weichteil- und Knochenverletzungen auch Dyspnoe oder Verbrennungen.
Sie thematisiert ethische Grundlagen zur Ressourcenverteilung ebenso wie den Sichtungsprozess, die Patientenautonomie sowie notwendige Schnittstellen und Materialien für den Katastrophenfall. Zudem wurden auch Maßnahmen bei chemischer Kontamination wurden in die Empfehlungen einbezogen.
Während Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg selten von Katastrophen getroffen wurde, steigt den Autoren zufolge auch hierzulande das Risiko extremer Naturereignisse und „menschgemachter Katastrophen“.
Sowohl die Hochwasserlagen nach den Starkregenereignissen im Sommer 2021 als auch die weltpolitische Lage bestätigten daher die Notwendigkeit von Handlungsempfehlungen für Katastrophenmedizin sowie deren Training.
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