Krankenkassen verstärken Ausgaben zu Gesundheitsförderung

Berlin – Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat ihr Engagement für Gesundheitsförderung und Prävention im vergangenen Jahr nach den Coronabedingten Einschränkungen wieder verstärkt. Mit rund 538 Millionen Euro wurden etwa Maßnahmen in Kindergärten, Schulen und Kommunen, in der betrieblichen Gesundheitsförderung oder Präventionskurse unterstützt.
Der Anstieg der Ausgaben lag bei etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kommen 16 Millionen Euro, mit denen die Pflegekassen Präventionsaktivitäten in stationären Pflegeeinrichtungen unterstützt haben. Dies geht aus dem heute erschienenen Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbands und des Medizinischen Dienstes hervor.
Für vorbeugende und gesundheitsförderliche Maßnahmen in Kindertagesstätten, Schulen und Kommunen investierten die Kassen nach eigener Darstellung 2021 147,5 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erreicht wurden damit laut Bericht 5,9 Millionen Menschen.
Die meisten Aktivitäten wurden in Kitas und Grundschulen umgesetzt, wobei die Krankenkassen beispielsweise Bewegung und die Stärkung psychischer Ressourcen gefördert haben.
Die Ausgaben für betriebliche Gesundheitsförderung lagen bei 246,8 Millionen Euro. Das bedeutet zu 2020 eine Steigerung um etwa 32 Prozent. Damit konnten 1,7 Millionen Beschäftigte in 18.437 Betrieben angesprochen werden. Gefördert haben die Krankenkassen etwa Trainings zur Weiterentwicklung einer gesundheitsgerechten Führungskultur oder die gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung.
Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben für individuelle Kursangebote, etwa im Bereich Bewegung und Stressbewältigung, um sechs Prozent leicht zurückgegangen. Die Krankenkassen wendeten dafür 143,2 Millionen Euro auf und förderten 796.595 Teilnahmen.
Die Ausgaben der Pflegekassen für die Gesundheitsförderung und Prävention konnten mit 16,2 Millionen Euro leicht gesteigert werden. Insgesamt waren die Pflegekassen in 1.859 Pflegeeinrichtungen aktiv.
„Nachdem Gesundheitsförderung und Prävention im Jahr 2020 aufgrund der pandemiebedingten Auswirkungen oftmals nur eingeschränkt möglich waren, ist es den Kassen im vergangenen Jahr gelungen, ihr Engagement dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie wieder anzunähern", erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer.
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