Krankenstand bei Techniker Krankenkasse trotz Coronakrise stabil

Hamburg – Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres waren Versicherte nicht häufiger krankgeschrieben als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres. Psychische Diagnosen hatten jedoch einen größeren Anteil als zuvor. Das geht aus einer Auswertung der der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, die gestern veröffentlicht wurde.
Der durchschnittliche Krankenstand unter TK-Versicherten lag demnach in der ersten Jahreshälfte bei 4,36 Prozent. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum 2019 gingen 4,33 Prozent nicht zur Arbeit. In den ersten sechs Monaten 2018 waren 4,48 Prozent der berufstätigen Versicherten krankgeschrieben gewesen.
Im März 2020 verzeichnete die TK einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen auf fast sieben Prozent. Im Mai (3,39 Prozent) und Juni (3,4 Prozent) hingegen gab es besonders wenig Krankschreibungen.
Die „Diagnose COVID-19“ habe eine eher untergeordnete Rolle gespielt, schrieb die TK in ihrer Mitteilung. Die Diagnose war im März für 0,29 Prozent der Krankschreibungen verantwortlich. Danach stieg ihr Anteil auf 0,68 Prozent im April, sank aber im Mai wieder auf 0,38 Prozent und im Juni dann auf 0,21 Prozent.
Die Abstands- und Hygieneregeln würden offensichtlich Wirkung zeigen, sagte der Vorstandsvorsitzende der TK, Jens Baas. Sie würden auch nicht nur die Ansteckungsgefahr für SARS-CoV-2, sondern auch für andere Erkältungs- und Infektionskrankheiten reduzieren. Außerdem habe es einen Rückgang von Sportverletzungen und Wegeunfällen gegeben.
In der TK-Analyse von rund 5,3 Millionen TK-versicherten erwerbstätigen Personen zeigte sich zudem, dass immer mehr Menschen aufgrund von psychischen Diagnosen krankgeschrieben waren. In der ersten Hälfte des aktuellen Jahres trugen psychische Diagnosen einen Anteil von 18,74 Prozent der Krankmeldungen.
Im Vergleich mit den Vorjahren ist dabei ein Aufwärtstrend zu beobachten: 2018 blieben 16,73 Prozent der Versicherten mit psychischen Problemen zuhause, 2019 waren es 17,92 Prozent.
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