Vermischtes

Krankheitserreger häufigster Grund für Produktrückruf

  • Freitag, 27. Dezember 2024
/dpa
/dpa

Berlin – In Deutschland sind in diesem Jahr in rund 300 Fällen Produkte über ein bundesweites Behördenportal zurückgerufen worden. 264 dieser Meldungen bis kurz vor Weihnachten betrafen Lebensmittel, wie das Bundes­amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte.

Danach folgten Rückrufe von Bedarfsgegenständen (33) und Kosmetika (3). Im gesamten Vorjahr wurden dem Bundesamt zufolge 310 Meldungen auf dem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht. Diese Internetseite gibt es bereits seit 2011, dort veröffentlichen die Bundesländer und das Bundesamt Produktrückrufe zu Lebens­mitteln, aber etwa auch Kosmetika, Kleidung oder Küchenbedarf.

Die Zahl der auf dem Portal gemeldeten Produkte mache allerdings nur einen sehr kleinen Teil der in Deutsch­land vertriebenen Produktmenge aus, ordnete die Behörde ein. In Deutschland werden demnach jedes Jahr Millionen Produkte verkauft.

Im zu Ende gehenden Jahr waren dem Bundesamt zufolge Krankheitserreger in 77 Fällen der am meisten ge­wählte Grund für einen Rückruf. Danach folgten Fremdkörper wie Späne in Speisen und gesundheitsschädliche Substanzen (jeweils mehr als 60). Aber auch Verunreinigungen und Allergene spielten eine Rolle, weshalb bestimmte Produkte zurückgegeben werden sollten.

Seit Juni dieses Jahres gibt es eine neue Kategorie zu Kinder- und Babyprodukten. Darunter fallen zum Beispiel Babynahrung und Spielzeug. Bis vor den Feiertagen wurden dort demnach 23 Meldungen veröffentlicht. In den vergangenen Jahren ist dem Bundesamt zufolge ein deutlicher Anstieg der auf dem Portal veröffentlichten Meldungen zu erkennen.

„Dies bedeutet aber nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer geworden sind.“ Vielmehr werde es mitt­lerweile von allen Landesbehörden standardmäßig genutzt, um auf Rückrufe von Unternehmen hinzuweisen. „Dies hat die Transparenz und Reichweite der Rückrufmeldungen deutlich erhöht.“

Zugleich habe sich die Haltung der Unternehmen gegenüber Rückrufen gewandelt. Während im Jahr 2011 häufig eine grundsätzliche „Prangerwirkung“ von Rückrufen kritisiert worden sei, sahen viele darin inzwischen zum Bei­­spiel eine Möglichkeit für mehr Vertrauenswürdigkeit gegenüber Verbrauchern. Die Kommunikation von Rück­rufen sei schneller und transparenter geworden.

Das Bundesamt schloss zudem nicht aus, dass auch die zunehmende Globalisierung und die wachsende Kom­plexität der Lieferketten Gründe für den Anstieg der Zahl der Meldungen seien. „Dies führt möglicherweise dazu, dass neue Risiken auftreten, die die Häufigkeit von Rückrufen erhöhen.“

Das Bundesamt bezeichnete die Lebensmittelqualität und Sicherheit in Deutschland als „allgemein sehr hoch“. Es gebe regelmäßige Kontrollen, hohe Sicherheitsstandards und strenge Vorschriften bei der Überwachung von Lebensmitteln. Auch Produkte aus dem Ausland unterliegen demnach denselben deutschen und europäischen Sicherheitsstandards.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung