Krankschreibungen wegen Grippe in Coronapandemie halbiert

Berlin – In der Coronapandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippefällen mehr als halbiert. Das geht aus einer heute in Berlin veröffentlichten Auswertung der Barmer hervor. Danach waren zwischen November und Weihnachten des vergangenen Jahres pro Woche durchschnittlich nur 661 Versicherte wegen einer Influenza krank geschrieben.
In den Jahren 2018 und 2019 lagen die Zahlen im Schnitt bei 923 bis 1.721 pro Woche. Teilweise lagen die wöchentlichen Rückgänge sogar bei mehr als 60 Prozent, wie die Barmer nach Auswertung von Versichertendaten berichtete.
Die Daten bestätigen auch die Beobachtungen etwa des Robert-Koch-Instituts (RKI). Die Abstand- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senkten offensichtlich auch das Influenzarisiko, erklärte Barmer-Expertin Ursula Marschall.
Dies sei ein positiver und immens wichtiger Effekt. Denn je weniger schwere Grippefälle es gebe, desto mehr Kapazitäten blieben den Krankenhäusern, um Coronakranke zu versorgen.
Die Grippesaison kann sich bis in den April oder Mai ziehen. Deshalb ist die Grippeschutzimpfung nach Einschätzung der Experten auch jetzt noch sinnvoll. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Schutz vollständig im Körper aufgebaut ist.
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