Kritik an Datenqualität der medizinischen Forschung

Berlin – Die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) kritisiert zusammen mit anderen Fachverbänden die Datenqualität in den Gesundheits- und Lebenswissenschaften.
„Datenqualität muss stärker in den Fokus wissenschaftlichen Arbeitens rücken“, forderte der TMF-Experte Carsten Oliver Schmidt von der Universität Greifswald.
Uneinheitliche Datenstandards, Datenfehler sowie intransparente Wege der Datenaufbereitung und -darstellung seien an der Tagesordnung, lautete die Kritik zahlreicher Experten auf einem Workshop Mitte November.
Viele Wissenschaftler verwendeten einen großen Teil ihrer Zeit darauf verwendeten, auswertbare Datenbestände zu schaffen. „Das verschwendet unnötigerweise Ressourcen und schafft Fehlerpotenziale“, kritisierte Nicole Rübsamen, Sprecherin der Arbeitsgruppe Epidemiologische Methoden der Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi).
Ein Teil des Problems sei, dass es keinen allgemein anerkannten Methodenkanon zur Erfassung und Beschreibung von Datenqualität gebe.
Förderorganisationen und wissenschaftliche Zeitschriften forderten zudem keine systematische und transparente Beschreibung der Datenqualität. Die Workshop-Teilnehmer forderten daher, Kriterien zur Beschreibung von Datenqualität zusammenzufassen und zu konsentieren.
„Wir brauchen einen systematischeren und transparenteren Umgang mit Datenqualität und initialen Datenanalysen, um die Gesundheits- und Lebenswissenschaften effizienter und transparenter zu gestalten“, so Schmidt.
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