Kritik an Krisenaufarbeitung im Klinikum Ernst von Bergmann

Potsdam – Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat den Umgang des Klinikums Ernst von Bergmann mit dem Ausbruch von COVID-19 kritisiert. Man habe große Mühe, die Unterlagen in der Qualität aus dem Klinikum zu bekommen, dass auch das Land als Aufsichtsbehörde die Stadt entlasten könne, sagte Schubert am in der rbb-Sendung „Brandenburg Aktuell“.
„Wir mussten bis zu einer Zwangsgeldandrohung und zu einer Gesellschafterweisung gehen, dass seitens des Klinikums diese rudimentäre Liste, die da gefordert wurde (...), überhaupt rausgerückt wird“, bemängelte er.
An dem größten Potsdamer Krankenhaus, das auch die Region versorgt, hatten sich die Fälle von Corona-Infizierten und von Toten gehäuft – zuletzt wurden 36 Todesfälle gezählt.
Nach den Angaben des OB übergab das Klinikum zwar eine Dokumentation, aus ihr gehe aber nach der ersten Durchsicht nicht hervor, welcher Mediziner mit welchen Patienten zu tun gehabt habe. Die Stadt Potsdam hat dem Klinikum mit einem Zwangsgeld gedroht, sollte es mehrfach geforderte Daten zum Coronavirus-Ausbruch in der Einrichtung nicht umgehend übermitteln.
Schubert nahm die Klinik aber auch in Schutz, sie habe am Wochenende mit der Häufung der Infizierten Ende März bereits Maßnahmen erlassen, allerdings habe eine Pressekonferenz gefehlt.
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