Vermischtes

Künstliche Intelligenz in der Krebsmedizin fördern

  • Dienstag, 15. November 2022
/CNStock, stock.adobe.com
/CNStock, stock.adobe.com

Berlin – Will Deutschland in der klinischen Anwendung und Erforschung von Künstlicher Intelligenz (KI) inter­national anschlussfähig bleiben, müssen technische mit medizinischer Expertise in Zentren zusammengeführt werden. Dies betonte Jakob Nikolas Kather vom Else Kröner Fresenius Zentrum (EKFZ) für Digitale Gesundheit an der Technischen Universität Dresden anlässlich des 35. Deutschen Krebskongresses.

Auch in der Medizin hätten KI-Methoden in den vergangenen zehn Jahren enorme technische Fortschritte ge­­macht, so Kather. Schon heute seien KI-basierte Methoden in den Bereichen Endoskopie, Radiologie, Dermato­logie sowie Pathologie für die klinische Routine verfügbar.

Auch die Onkologie werde seiner Einschätzung nach in den nächsten Jahren massiv durch KI beeinflusst wer­den. Dieser Prozess müsse aus der Ärzteschaft heraus gemeinsam mit Patientinnen und Patienten begleitet werden.

Im Rahmen des Prozesses der Vernetzung und Zentrenbildung in Deutschland seien interdisziplinäre Teams wichtig, in denen alle Teilnehmenden sowohl über medizinisches als auch technisches Verständnis verfügen, betonte Kather. Auch die Vernetzung und Einbeziehung bestehender Institutionen und Verbände im Bereich der Krebsforschung und Onkologie sei essentiell.

Bislang existierten zudem zu wenige Angebote zur entsprechenden ärztlichen Fort- und Weiterbildung. In der Zukunft müsse aber jeder Arzt zumindest grundlegend in der Lage sein, KI-Systeme zu bewerten und Patienten diesbezüglich zu beraten. In den nächsten zehn Jahren sollten in Deutschland vermehrt Angebote geschaffen werden, um die nächste Generation in klinischer KI ausbilden zu können, forderte Kather.

Dies sei auch deshalb wichtig, weil KI in der Medizin ein zunehmend attraktives Forschungsfeld darstelle und ein Teil der jungen Ärzte in interdisziplinären Teams gemeinsam mit Forschenden technischer Fächer selbst KI-Systeme entwickeln und validieren möchte.

Kather betonte, Deutschland sei insgesamt in einer guten Position, sich international im Bereich der klinischen KI zu behaupten – sofern man jetzt das Zeitfenster der nächsten fünf bis zehn Jahre nutze, um die nötigen Investitionen in dem Bereich zu tätigen.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung