Leiharbeiter und Befristete häufiger psychisch krank

Düsseldorf – Leiharbeitnehmer und befristet Beschäftigte sind häufiger von psychischen Erkrankungen wie Burn-Out oder Depressionen betroffen als regulär Beschäftigte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor.
„Personen in atypischen Beschäftigungsformen weisen einen schlechteren psychischen Gesundheitszustand auf als Normalbeschäftigte", heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. Längsschnittstudien würden darauf verweisen, dass es sich um kausale Zusammenhänge handeln könnte.
„Unsicherheit, Dumpinglöhne und viel Stress: Prekäre Beschäftigung macht krank, vor allem Leiharbeit drückt vielen auf die Seele“, sagte Jutta Krellmann (Linke) angesichts der Antwort der Rheinischen Post. Die beste Medizin dagegen seien gute Arbeitsbedingungen, Tariflöhne und unbefristete Arbeit für alle.
Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland oder fast acht Millionen arbeiten demnach heute in einer sogenannten atypischen Beschäftigungsform. Dazu gehörten fast eine Million Leiharbeitnehmer, 4,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte und 2,5 Millionen befristet Beschäftigte.
Das Ministerium berufe sich in seiner Antwort auf mehrere wissenschaftliche Studien, denen Langzeitbefragungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zugrunde liegen.
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