Vermischtes

Lunapharm-Prozess: Geschäftsführerin weist Vorwürfe zurück

  • Freitag, 20. Oktober 2023
Die angeklagte Geschäftsführerin der Lunapharm Deutschland GmbH (M) kommt im Potsdamer Landgericht zum Prozess. Gut fünf Jahre nach dem Medikamentenskandal um den Brandenburger Pharmagroßhändler Lunapharm hat vorgestern der Prozess vor dem Landgericht Potsdam begonnen./picture alliance, Soeren Stache
Die angeklagte Geschäftsführerin der Lunapharm Deutschland GmbH (M) kommt im Potsdamer Landgericht zum Prozess. Gut fünf Jahre nach dem Medikamentenskandal um den Brandenburger Pharmagroßhändler Lunapharm hat vorgestern der Prozess vor dem Landgericht Potsdam begonnen./picture alliance, Soeren Stache

Potsdam – Im Prozess zu dem Medikamentenskandal um den brandenburgischen Pharmagroß­händler Luna­pharm hat die angeklagte Geschäftsführerin die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zurück­gewiesen. „Ich bin überzeugt, dass ich mich nicht rechtswidrig verhalten habe“, sagte die 56-jährige Susanne K.-Z. heute vor der 4. Strafkammer des Landgerichts Potsdam.

In einer umfangreichen Erklärung schilderte die Geschäftsführerin, dass sie nur mit den erforderlichen Ge­nehmigungen Handel mit günstigen Arzneimitteln aus dem EU-Ausland betrieben habe. „Aus meiner Sicht ist hier nichts getäuscht worden“, betonte K.-Z. Die Medikamente seien in allen Fällen vollkommen in Ordnung und wirksam gewesen.

Laut Anklage soll die Geschäftsführerin zwischen 2015 und 2018 Medikamente über eine Apotheke in Grie­chenland bezogen und in Deutschland vertrieben haben, obwohl diese Apotheke keine Großhandelserlaubnis hatte. Zwar war dieser Handel vom Landesge­sundheitsamt im Mai 2017 verboten worden, trotzdem seien bis Juli 2018 weitere Lieferungen über Rechnungen eines Großhändlers aus Zypern verschleiert worden.

Die Anklage lautet auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz. Dazu ist ein Rechtsanwalt aus Hessen als mut­maßlicher Mittäter angeklagt.

Im Sommer 2018 hatte ein Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ den Fall öffentlich gemacht. Dabei wurde auch über Untersuchungen in Griechenland wegen angeblichen Diebstahls und falscher Lagerung von Krebs­medikamenten berichtet.

Daraufhin habe ihr das Landesgesundheitsamt den Handel und die Herstellung von Arzneien verboten, klagte die Geschäftsführerin: „Nur aufgrund der Vorwürfe in einer Fernsehsendung.“ Seitdem habe sie faktisch Berufs­verbot und müsse vom Einkommen ihres Ehemanns leben, sagte sie.

dpa

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