Mehr Ersthelfer bei Reanimationen in Deutschland

Nürnberg/Düsseldorf – Im vergangenen Jahr ist die Quote der Wiederbelebungen durch Ersthelfer in Deutschland gestiegen. Das geht aus neuen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters hervor.
Danach lag die Ersthelfendenreanimationsquote mit 52,0 Prozent rund zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Bei einer Betrachtung von 44 Referenzstandregionen mit besonders guter Datenerfassung steigt diese Zahl sogar von 50,7 Prozent im Jahr 2023 auf 55,4 Prozent im Jahr 2024.
„Diese Entwicklung ist ermutigend und zeigt, dass die langjährigen Anstrengungen in der Bevölkerung Wirkung zeigen“, sagte Matthias Fischer, Mitglied im Organisationskomitee des Deutschen Reanimationsregisters. Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters weist aber daraufhin, dass Deutschland im internationalen Vergleich weiter hinterherhinkt.
„Wir sind noch weit entfernt von skandinavischen Vorbildern, die Ersthelfendenreanimationsquoten von über 70 Prozent erreichen“, sagte er. Nötig seien gesetzlich verankerte Reanimationsschulungen an Schulen sowie niedrigschwellige und regelmäßige Trainingsangebote für Erwachsene. „Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Jede und jeder kann ein Leben retten“, so Gräsner.
Das Register enthält auch neue Daten zur Telefonreanimation. Dabei leiten Mitarbeiter der Leitstellen Laien bei der Reanimation an. Dies soll die Zeitspanne verkürzen, in der keinerlei Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgen, und damit die Überlebenschancen steigern. Die Quote bei Telefonreanimation lag im vergangenen Jahr bei 37,3 Prozent (Vorjahr: 33,9 Prozent).
„Die telefonische Anleitung durch die Leitstellen hilft Ersthelfenden, die Hemmschwelle zu überwinden und trägt wesentlich dazu bei, die Überlebenschancen zu verbessern. Diese Form der Unterstützung muss flächendeckend verfügbar und konsequent umgesetzt werden“, so Fischer.
Das Deutsche Reanimationsregister enthält mehr als 560.000 Datensätze. Trägerin ist die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).
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