Vermischtes

Menschen nehmen in der Coronapandemie zu

  • Mittwoch, 9. Dezember 2020
/Jürgen Fälchle, stock.adobe.com
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Berlin – Nach dem Lockdown zur Eindämmung der Coronapandemie im Frühjahr haben die Menschen in Deutschland einer Anylse des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge mehr gewogen als zuvor. „Körperge­wicht und Body Mass Index (BMI) haben seit Einführung der Eindämmungsmaßnahmen zugenommen“, schreiben die Autoren der heute veröffentlichten Analyse.

Möglicherweise hätten sich die Eindämmungsmaßnahmen auf das Ernährungs- und Bewegungs­verhal­ten ausgewirkt, hieß es. Das mittlere Körpergewicht habe im Zeitraum April bis August 2019 bei 77,1 Kilo gelegen, im gleichen Zeitraum dieses Jahres bei 78,2 Kilo.

Der mittlere BMI stieg laut Studie von 25,9 im April bis August 2019 auf 26,4 im Vergleichszeitraum 2020. Der BMI wird aus Körpergröße und -gewicht berechnet und gilt als Indikator für Übergewicht und Adipositas.

Die Ergebnisse kommen aus einer bundesweiten telefonischen Befragung der Bevölkerung ab 15 Jahren zwischen April 2019 und September 2020. Dabei sollten die rund 23.000 Teilnehmer auch ihre Größe und ihr Gewicht nennen.

Auch andere Gesundheitsaspekte wurden untersucht. „Keine Unterschiede zeigten sich in der Allgemein­bevölkerung bei der depressiven Symptomatik sowie der erhaltenen und geleisteten Unterstützung im Haushalt“, hieß es. Insgesamt sei kein einheitliches Bild zu erkennen. Nötig seien weiterführende Un­tersuchungen.

Der Befragung zufolge gingen während des ersten Lockdowns im Frühjahr zudem weniger Menschen zum Haus- oder Facharzt als sonst. Erst ab Juli habe es wieder mehr Arztbesuche gegeben. Offenbar habe die Bevölkerung „verstärkt auf die Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen verzichtet“, so die Au­toren.

Anfängliche Befürchtungen, dass psychische Störungen durch die Coronapandemie oder die Eindäm­mungsmaßnahmen zunehmen könnten, hätten sich hingegen nicht bestätigt. Über Symptome wie Mü­digkeit und Kraftlosigkeit wurde der Studie zufolge sogar weniger geklagt.

Im Überblick habe sich daher „kein einheitliches Bild“ über den allgemeinen Gesundheitszustand der Deutschen ergeben. Für die Studie wurden rund 23.000 Menschen ab 15 Jahren telefonisch befragt. Die Erhebung fand zwischen April 2019 und September 2020 statt.

dpa/afp

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