Merck erwartet Wachstum für Problemgeschäft ab 2020

Darmstadt – Der Darmstädter Merck-Konzern erwartet für sein schwieriges Geschäft mit Spezialmaterialien eine baldige Rückkehr in die Wachstumszone. Von 2020 an soll der Umsatz jährlich aus eigener Kraft zwischen zwei und drei Prozent zulegen, wie das Dax-Unternehmen gestern zu seinem Kapitalmarkttag mitteilte. Die Effizienz in der Sparte soll ferner dauerhaft über dem Branchenschnitt liegen.
Merck hat in der Spezialchemie seit längerem mit wachsender Konkurrenz aus Asien und einer allgemeinen Marktschwäche zu kämpfen. Die einst unangefochtene Position der Darmstädter bei Flüssigkristallen für Smartphone- und TV-Displays bröckelt.
Merck will nun mit einer stärkeren Ausrichtung auf die Halbleiter- und Elektronikindustrie die Kurve kriegen. Daher übernimmt der Chemie- und Pharmakonzern den US-Halbleiterzulieferer Versum für rund 5,8 Milliarden Euro sowie den kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular. Die Käufe sollen bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Integrationsplanungen seien weit fortgeschritten, hieß es.
Während Merck für sein Laborgeschäft weiter ein starkes Wachstum erwartet, rechnet der Konzern bei bestehenden Arzneien nur mit „mindestens stabilen“ Umsätzen. Neue Medikamente sollen die Sparte voranbringen.
Für die künftige Zulassung eines seiner Lungenkrebsmittel hat Merck derweil eine wichtige Hürde in den USA genommen, wie der Konzern mitteilte. Angesichts der teuren Übernahme von Versum sollen die Schulden rasch sinken.
„Kostenbewusstsein“ im Unternehmen habe Priorität, so Merck. Der Konzern hatte zuletzt Stellen bei zentralen Funktionen ins Ausland verlagert.
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