Migräne trifft Frauen fast fünfmal so häufig wie Männer
Hamburg – Frauen bekommen besonders häufig Migränemedikamente verordnet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Gesundheitsreports 2019 der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach erhielten 2018 im Durchschnitt fast fünfmal so viele Frauen spezifische Medikamente gegen Migräne und Kopfschmerzen (Triptane) wie Männer. Der TK zufolge wurden im Schnitt 25 Frauen je 1.000 Versicherte Präparate gegen Migräne verordnet. Bei den Männern waren es im Schnitt fünf je 1.000 Versicherte.
Auch beim Blick auf die Altersgruppen gibt es deutliche Unterschiede. Die aktuellen Daten des TK-Gesundheitsreports zeigen, dass Frauen im mittleren Alter zwischen 45 und 54 Jahren besonders häufig betroffen sind. Hier kommen im Schnitt 32 Migränepatientinnen mit Triptane-Verordnung auf 1.000 Versicherte. Bei den Männern sind es sechs je 1.000.
Bei den über Sechzigjährigen ist der Anteil der Versicherten mit Triptane-Verordnung dagegen deutlich geringer. So erhielten durchschnittlich 19 Frauen und vier Männer pro 1.000 Versicherte zwischen 60 und 64 Jahren Kopfschmerz- und Migränemedikamente. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den 15- bis 19-Jährigen. In dieser Altersgruppe wurden im Schnitt rund 20 Frauen und fünf Männern je 1.000 Versicherten Migränemedikamente verschrieben.
Viele Menschen der sogenannten Sandwich-Generation müssten Familie und Beruf unter einen Hut bekommen, sagte Albrecht Wehner, Experte für Gesundheitsberichterstattung bei der TK. Diese alltägliche Doppelbelastung begünstige möglicherweise die Entstehung chronischer Kopfschmerzen.
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