Naturheilmittel: Neuer Ratgeber von Charité und Zentrum für Qualität in der Pflege

Berlin – Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat gemeinsam mit der Charité Universitätsmedizin Berlin einen neuen Ratgeber „Naturheilmittel – Praxistipps für den Pflegealltag“ herausgegeben. Er gibt Hinweise zum Einsatz von Naturheilmitteln bei 14 häufigen gesundheitlichen Beschwerden pflegebedürftiger Menschen.
„Richtig angewendet können bestimmte Naturheilmittel helfen, gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Zudem fördern manche das Wohlbefinden, einige lindern erkrankungsbedingte Symptome oder tragen zur Heilung bei“, berichten die Autoren des Ratgebers.
Ein Beispiel sind Erkältungssymptome, die gerade für ältere pflegebedürftige Menschen besonders belastend und sogar gefährlich sein können. So kann laut dem Ratgeber bei Husten zum Beispiel Thymiantee eingesetzt werden. Durch seine schleimlösende Wirkung werde das Husten erleichtert.
Auch selbst hergestellter Zwiebelsaft und warme Brustwickel könnten helfen, den Hustenschleim zu lösen. „Fiebersenkend wirken bei Erkältungen Teemischungen aus Weidenrinde und Mädesüß. Auch mit Wadenwickeln lässt sich die Körpertemperatur in aller Regel etwas senken“, so die Autoren.
Die Broschüre weist aber auch darauf hin, wie man Naturheilmittel nicht einsetzen sollte, unter anderem, weil sie unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen auslösen können. „Naturheilmittel können gesundheitsfördernd wirken und die Selbstheilungskräfte unterstützen. Aber die Möglichkeiten sind begrenzt, und ein unangemessener Einsatz kann sogar schaden“, erklärt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin am ZQP.
Am besten sollte man die Anwendung von Naturheilmitteln bei Pflegebedürftigen daher mit dem Arzt abstimmen. Das sei insbesondere wichtig, damit eine Erkrankung richtig behandelt und Komplikationen wie Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten vermieden werden, sagte Sulmann.
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