Patienten klagen über Probleme bei Einsicht in Behandlungsakten

Berlin – Patienten haben offenbar mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wenn sie ihre Krankenakte einsehen wollen. Darauf weisen das Aktionsbündnis Patientensicherheit und der AOK-Bundesverband unter Berufung auf eine Umfrage hin.
Demnach haben fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) schon mindestens einmal eine Krankenakte für sich oder für Angehörige in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis angefordert. Knapp 30 Prozent dieser Befragten benötigten juristische Unterstützung (neun Prozent) oder Unterstützung von ihrer Krankenkasse (20 Prozent), um die Akte zu erhalten.
Mehr als die Hälfte dieser Patienten erhielt ihre Krankenakte nur nach erneutem Nachfassen – 29 Prozent auf einmalige Nachfrage, 23 Prozent erst nach mehrfacher Nachfrage. Sieben Prozent scheiterten komplett und wurden abgewiesen. 16 Prozent der Befragten berichteten, dass die Unterlagen aus ihrer Sicht unvollständig gewesen seien.
Bei einem Zehntel der Befragten war laut Umfrage zudem die Dauer bis zum Erhalt der Akte problematisch – sie mussten demnach länger als sechs Monate auf ihre Unterlagen warten. Meist ging es aber deutlich schneller: 53 Prozent erhielten die Akte innerhalb einer Woche, 37 Prozent innerhalb eines Monats.
„Patientinnen und Patienten sind auf zeitnahe und vollständige Patientenakten angewiesen, nicht nur für ihre laufende Behandlung, sondern auch zur Überprüfung der Richtigkeit, insbesondere bei chronischen Erkrankungen, Arztwechseln oder Umzügen“, sagte die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Ruth Hecker.
Weil die neue elektronische Patientenakte (ePA) aktuell nur Zusammenfassungen und keine vollständigen Behandlungsdetails enthalte, bleibe die Anforderung der vollständigen Akte auch künftig unverzichtbar, wenn es etwa um mögliche Behandlungsfehler gehe.
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