Patientenschützer für tägliche Antigenschnelltests in der Pflege

Berlin – Patientenschützer haben die vom Bund zugesagten günstigen Schutzmasken für Coronarisikogruppen im Winter begrüßt, fordern aber außerdem tägliche Schnelltests in der Pflege.
Für mehr als 18 Millionen Menschen sei das Angebot hochwertiger FFP2-Masken hilfreich, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Im Gegensatz zum Frühjahr bestehe in der Pflege aber kaum Mangel an Mund-Nasen-Schutz.
„Was jedoch fehlt, sind Schnelltests.“ Es müssten sofort tägliche Antigenschnelltests von Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegekräften beginnen. Zu klären sei, wer dies bezahle und personell unterstütze.
Ältere Menschen und chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für schwere Coronaverläufe sollen für den Winter insgesamt 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können. Die Kosten übernimmt der Bund, wie nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten mitgeteilt wurde.
Eine bereits seit Mitte Oktober geltende Verordnung ermöglicht, dass neue Schnelltests in Kliniken und der Pflege auf breiter Front kommen. In Pflegeheimen sind bis zu 20 Tests im Monat pro Bewohner auf Kassenkosten möglich.
Brysch sagte, das Coronavirus müsse gestoppt werden, bevor die vier Millionen Menschen in der ambulanten und stationären Pflege infiziert würden. Die Krankheitsverläufe seien dort schwerer, die Sterberate sei hoch.
Klassische PCR-Tests hätten aber Grenzen, und es dauere zu lange, bis Ergebnisse vorliegen. Quarantäneregelungen verschärften zudem die Personalsituation.
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