Vermischtes

Paul-Ehrlich-­Institut wirft Impfgegnern unbegründete Angstmache vor

  • Donnerstag, 19. November 2020
/picture alliance, AFP-Pool, John Macdougall
Klaus Cichutek, Präsident Paul-Ehrlich-Institut (PEI). /picture alliance, AFP-Pool, John Macdougall

Langen – Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wirft Impfstoffgegnern Angstmache vor. „War­nun­gen vor Erbgutschäden sind falsch und verursachen unbegründete Ängste“, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung heute.

Befürchtungen, die neuen mRNA-Impfstoffe könnten das Erbmaterial des Menschen ver­ändern, „entsprechen nicht dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand“, so Cichutek.

Auch Angaben von Impfskeptikern, es gebe noch keinerlei humanmedizinische Erfah­rungs­werte mit Genimpfstoffen, widersprach der PEI-Präsident. „Es gibt schon Erfahrun­gen mit mRNA-Impfstoffen beim Menschen im Rahmen klinischer Prüfungen, etwa mit einem therapeutischen Tumorimpfstoff.

Dabei haben sich keine besorgnis­erregenden Nebenwirkungen gezeigt. Auch bei umfang­reichen Tierversuchen mit mRNA-Impfstoffen gab es keine Hinweise auf schwere Neben­wirkungen oder Schäden.“

Um in die menschliche Erbinformation (DNA) eingebaut zu werden, müsste die RNA aus dem Impfstoff zudem „zurückgeschrieben“ werden, sagte Cichutek. „Dazu wären zwei Enzyme notwendig, die normale menschliche Zellen nicht haben.“

Mehrere Impfstoffhersteller wollen in Kürze die Zulassung beantragen und berichten von einer Wirksamkeit ihrer Vakzine von 90 bis 94,5 Prozent. Schon aus den Prüfphasen I und II gebe es Daten, die sehr zuversichtlich machten, hieß es dazu beim PEI.

Es sei davon auszugehen, dass sich dies in der laufenden Phase 3 mit Zehntausenden von Probanden bestätige. Für eine Zulassung in Europa ist das grüne Licht der EU-Kommis­si­on nötig.

dpa

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