Pflegedienste hinken beim Hitzeschutz oft hinterher

Berlin – Trotz zunehmender Hitzetage im Sommer betreiben viele Pflegedienste keinen umfangreichen Hitzeschutz für Pflegebedürftige. Das zeigt eine Erhebung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).
Demnach haben 55 Prozent der Pflegedienste nach einer neuen Umfrage noch keine Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter zum Thema Hitzeschutzmaßnahmen geschult.
28 Prozent geben an, bei ihnen würde nicht geprüft, ob Klienten zu einer Risikogruppe für hitzebedingte Gesundheitsprobleme gehörten. Mehr als 90 Prozent der Einrichtungen haben den Studienteilnehmern zufolge aber schon verschiedene Vorkehrungen getroffen.
„Gerade bei älteren pflegebedürftigen Menschen besteht das Risiko für gravierende hitzebedingte Gesundheitsprobleme – vor allem, wenn die nötige Unterstützung für Hitzeschutz, Abkühlung und Flüssigkeitsaufnahme fehlt“, mahnt die Stiftung. Deren Chef Ralf Suhr fordert ein verstärktes Augenmerk auf die häusliche Pflege.
„Denn etwa vier von fünf pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten versorgt. Leider gibt es dafür beim Thema Hitzeschutz noch zu wenig öffentliche Wahrnehmung.“
Der Umfrage zufolge leidet auch das Personal unter hitzebedingten Belastungen – etwa an körperlicher und geistiger Erschöpfung. Suhr sprach sich auch für Verschattungsmöglichkeiten von Wohnungen aus, für schattige Vorplätze und beschattete Sitzgelegenheiten im Umfeld der Senioren.
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