Pflegerat für verpflichtendes soziales Gesellschaftsjahr

Berlin – Angesichts des Fachkräftemangels in Sozial- und Pflegeberufen plädiert der Deutsche Pflegerat für ein „verpflichtendes soziales Gesellschaftsjahr“ für alle Schulabgänger in Deutschland.
„Das würde den so wichtigen Berufen in den Bereichen Gesundheit und Soziales mehr Aufmerksamkeit geben“, sagte Pflegeratspräsidentin Christine Vogler heute dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das könne Deutschland „nicht schaden, sondern nur guttun“.
Vor allem viele junge Männer hätten in der Vergangenheit nur wegen ihres Zivildienstes ihre berufliche Laufbahn in der Pflege eingeschlagen, so Vogler. Einen ähnlichen Effekt verspricht sie sich von einem Gesellschaftsjahr. So könnten Menschen für den Beruf begeistert werden, die vorher gesagt hätten: „Das versuche ich gar nicht erst“.
Zwar würden die jungen Menschen während des Gesellschaftsjahres keine „professionelle Entlastung“ bringen oder die pflegerische Versorgung sichern, so Vogler, aber „sie können mit anpacken, lernen und darüber auch eine wichtige Rolle übernehmen, um das Sozialgefüge der Gesellschaft wieder stückweise zu kitten“.
Das habe man in den vergangenen Jahren zunehmend aus den Augen verloren. Die Pflegeratspräsidentin weiter: „Wir müssen als Gesellschaft wieder zusammenrücken und lernen, dass wir uns im Sozialsystem wieder verstärkt den Kranken, den Kindern und Schwachen widmen müssen.“ Das zeige nicht zuletzt die aktuelle Lage in den Kliniken.
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