Vermischtes

Pharmamarkt verbuchte Plus von sieben Prozent

  • Dienstag, 25. Februar 2020
/okskaz, stock.adobe.com
/okskaz, stock.adobe.com

Frankfurt am Main – Der Umsatz im deutschen Pharmamarkt ist im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf 46,4 Milliarden Euro gestiegen. Das berichtet der Statistik­dienst­leister IQViA.

Die Berechnung umfasst das Klinik- und das Apothekensegment und schließt auch Impf­stoffe und Diagnostika ein. Laut der Analyse war das Ausgabenwachstum wesentlich auf den Einsatz innovativer Therapeutika gegen schwere Erkrankungen zurückzuführen.

Der Umsatz für Medikamente, welche die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) über­nimmt, erhöhte sich 2019 demnach um 4,7 Prozent. Das entspricht Mehrausgaben von 1,89 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr.

Bei getrennter Betrachtung der Sektoren „Klinik“ und „ambulante Versorgung“ stieg das Ausgabenvolumen im stationären Sektor um zehn Prozent, im niedergelassenen Bereich um sechs Prozent.

Die Menge der abgegebenen Einheiten – also Tabletten, Kapseln, Portionsbeutel, Injekti­o­nen – erhöhte sich in beiden Sektoren um weniger als ein Prozent auf rund 98,1 Milliar­den Einheiten.

„Das Wachstum wird in beiden Sektoren durch patentgeschützte Arzneimittel befördert. Dabei wächst von in den 2000er-Jahren eingeführten Medikamenten die Kategorie der ab 2015 ausgebotenen Präparate erwartungsgemäß am stärksten“, berichtet IQViA.

Beispiele für die in der Klinik eingesetzten neuen Präparate, die steigende Kosten verur­sacht haben, sind verschiedene Krebstherapeutika sowie neurologische Präparate. Hier sei unter anderem das 2017 eingeführte Präparat Spinraza zu erwähnen, das die Behand­lung der seltenen Erbkrankheit „spinale Muskelatrophie“ (SMA) ermögliche.

Seit 2015 seien ferner mehrere innovative Arzneien zur Behandlung von multipler Skle­ro­se verfügbar. Systemische Medikamente für die Therapie der Hautkrankheit Psoriasis so­wie verschiedene Hämatologika zur Anwendung bei Bluterkrankungen zählten eben­falls zu den seit 2015 stark wachsenden patentgeschützten Therapeutika, die in der Kli­nik eingesetzt würden.

Im Apothekensektor betrifft das Wachstum neuer patentgeschützter Medikamente laut IQViA teilweise die gleichen Arzneigruppen wie in der Klinik. Überschneidungen gebe es zum Beispiel bei Krebstherapeutika wie Antineoplastika und Proteinkinasehemmern, da Krebstherapien oftmals auch ambulant durchgeführt würden.

Auch neue Gerinnungshemmer, systemische Arzneien zur Behandlung von Psoriasis, spe­zifische Antirheumatika sowie Anticholinergika zur Therapie von Atemwegs­erkrankungen hätten die Ausgaben im ambulanten Bereich gesteigert.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung