Pneumoniepatienten in Hamburg gut versorgt

Hamburg – In Hamburg sind im vergangenen Jahr mehr als 6.600 Patienten mit einer ambulant erworbenen Lungenentzündung in ein Krankenhaus aufgenommen worden. „Kritisch kranke Patienten mit Verdacht auf Lungenentzündung sollten schnellstmöglich ins Krankenhaus“, sagte Gunther Wiest, Chefarzt der Lungenabteilung des Asklepios Klinikums Harburg. Denn unzureichend behandelt könne die Erkrankung gerade für ältere Menschen lebensgefährlich sein.
Die Hamburger Kliniken dokumentieren laut der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG) „mit erheblichem Aufwand“ jeden ihrer Behandlungsschritte nach dem bundesweit einheitlichen Prüfsystem der gesetzlichen Qualitätssicherung – und haben sich dabei in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.
Ein Beispiel sei die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut möglichst bald nach der Klinikaufnahme. Im ersten Jahr der Qualitätsmessung, 2006, war diese Maßnahme laut HKG nicht durchgängiger Standard: Sie wurde bei 75 Prozent der Patienten durchgeführt – 2018 hingegen waren 98,8 Prozent. Schon seit Jahren bewege sich die Rate auf diesem hohen Niveau
„Die gesetzliche Qualitätssicherung hat somit dazu beigetragen, dass heute praktisch alle Patienten diese therapieentscheidende Messung erhalten und somit kritische kranke Patienten bessere Überlebenschancen haben“, hieß es aus der HKG.
Ähnlich hohe Raten ergäben sich bei weiteren Maßnahmen, die in Hamburger Krankenhäusern inzwischen Routine seien, etwa bei der Messung der Atemfrequenz (97,0 Prozent) zur Feststellung des Schweregrads der Lungenentzündung, ebenso bei der sofortigen Gabe von Antibiotika (95,2 Prozent), um die bakteriellen Erreger zu bekämpfen, bevor sich die Krankheitssymptome weiter verschlimmern. Früher sei dies nicht automatisch geschehen oder zu spät, hieß es.
„Die hervorragenden Qualitätsergebnisse bei der Behandlung von Lungenentzündungen nach dem objektiven und bundesweit gültigen Prüfsystem der gesetzlichen Qualitätssicherung zeigen, dass die Qualität der Hamburger Krankenhäuser bei der Behandlung von Lungenentzündungen einwandfrei ist“, zieht die HKG-Geschäftsführerin Claudia Brase, ein Fazit. „Wir wünschen uns in der Qualitätsorientierung mehr Verfahren, die am unmittelbaren Patientennutzen orientiert sind“, betonte sie.
Die Qualitätsergebnisse bei der Behandlung von Pneumoniepatienten sowie bei weiteren Indikationen legt der Hamburger Krankenhausspiegel dar: Darin stellen 29 Hamburger Krankenhäuser ihre medizinische Qualität zu 16 besonders häufigen beziehungsweise komplizierten Behandlungsgebieten offen. Einige davon untergliedern sich in Teilbereiche, so dass insgesamt die Qualitätsergebnisse von 23 Behandlungsgebieten gezeigt werden.
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