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Präventionskonferenz: Politik auf Gesundheitsförderung ausrichten

  • Mittwoch, 24. September 2025
Seniorinnen Gymnastik
/belahoche, stock.adobe.com

Berlin – Die Politik muss sich vermehrt auf Prävention und Gesundheitsförderung ausrichten. Dafür hat die Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert-Gonther (Grüne) anlässlich des heutigen zehnten Präventionsforums der Nationalen Präventionskonferenz plädiert.

„Wir leben heute im Schnitt 20 Jahre länger – doch nur rund 62 dieser Jahre sind gesund“, sagte Kappert-Gonther, die auch Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (bvpg) ist. Besonders Frauen zahlten dabei den Preis. Sie hätten zwar die höhere Lebenserwartung, würden aber weniger Jahre bei guter Gesundheit verbringen.

Angesichts von mehr als elf Millionen älteren Beschäftigten und Millionen pflegenden Angehörigen ist aus ihrer Sicht klar, dass es eine starke Politik für Prävention und Gesundheitsförderung braucht, damit zusätzliche Lebensjahre auch Jahre mit guter Lebensqualität werden.

Wichtig ist dabei nicht nur die Verhaltens- sondern auch die Verhältnisprävention. „Ältere Menschen, vor allem wenn sie chronisch krank oder pflegedürftig sind, können ihr Umfeld nur bedingt selbst gestalten – sie sind auf gesunde Bedingungen vor Ort angewiesen“, sagte Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbands. Bedeutsam seien zum Beispiel Maßnahmen zum Hitzeschutz in Städten und Pflegeeinrichtungen, so Blatt.

„Gesundes Altern beginnt lange vor dem Renteneintritt“, betonte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, anlässlich des Präventionsforums. Gesundes Altern sei nicht nur eine individuelle, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

„Prävention und Gesundheitsförderung gelingen nur, wenn alle relevanten Akteure – von Betrieben über Kommunen bis hin zu Sozialversicherungsträgern – gemeinsam Verantwortung übernehmen und verlässliche Strukturen schaffen“, so Gross.

Die Bundesregierung aus Union und SPD setzt derzeit beim Thema Prävention aber eher auf Mittelkürzungen, wie der Etat des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) für das Jahr 2026 zeigt, der gestern im Bundestag in erster Lesung behandelt worden ist. Im Kapitel Prävention und Gesundheitsverbände sollen im Vergleich zu 2025 rund 238 Millionen Euro eingespart werden.

Die Nationale Präventionskonferenz (NPK) wurde mit dem „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz) 2015 eingerichtet. Sie hat die Aufgabe, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln und fortzuschreiben.

Das Präventionsforum ist eine jährliche Veranstaltung, zu der die NPK Organisationen und Verbände einlädt, die sich maßgeblich in der Gesundheitsförderung und Prävention engagieren.

hil

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