Vermischtes

Rauchstopp auch für psychische Gesundheit vorteilhaft

  • Freitag, 12. März 2021
/gorynvd, stock.adobe.com
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Bath – Ein Rauchstopp ist nicht nur für die somatische Gesundheit von Vorteil, sondern auch für die psy­chische. Das berichten Wissenschaftler der Cochrane Addiction and Mental Health Group in einem neuen Cochrane Review (DOI: 10.1002/14651858.CD013522.pub2).

Die Autoren analysierten dafür die Ergebnisse von 102 Beobachtungsstudien mit über 169.500 Personen und kombinierten Ergebnisse von 63 dieser Studien. Sie verglichen die Veränderungen der psychischen Gesundheitssymptome bei Personen, die mit dem Rauchen aufhörten, mit Veränderungen bei Personen, die weiterhin rauchten.

Außerdem kombinierten die Cochrane-Wissenschaftler die Ergebnisse von zehn Studien, in denen erfasst wurde, wie viele Personen während der Studie eine psychische Störung entwickelten. Die Dauer der Nachbeobachtung variierte, wobei die kürzeste Studie sechs Wochen betrug, einige Studien aber auch bis zu sechs Jahre lang liefen.

Laut dem Review erleben Menschen, die mindestens sechs Wochen lang mit dem Rauchen aufhören, we­niger Depressionen, Ängste und Stress als Menschen, die weiter rauchen. Menschen, die mit dem Rau­chen aufhören, erleben zudem mehr positive Gefühle und haben laut der Auswertung insgesamt ein bes­seres psychisches Wohlbefinden.

„Manche Raucher haben Sorgen, dass ein Rauchstopp negative Auswirkungen auf ihr Sozialleben und ihre Freundschaften haben könnte“, berichten die Autoren. Die Ergebnisse ihrer Auswertung zeigten aber das Gegenteil: Der Rauchstopp hatte keinen Einfluss auf die Qualität der sozialen Beziehungen. „Es ist so­gar möglich, dass der Rauchstopp mit einer kleinen Verbesserung des sozialen Wohlbefindens verbun­den ist“, so die Wissenschaftler.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein Rauchstopp im Durchschnitt mit kleinen bis mäßigen Verbesse­run­gen der Stimmung verbunden war“, sagte Gemma Taylor von der Addiction and Mental Health Group an der University of Bath, der Hauptautorin des Reviews.

Sie betonte, dieser Nutzen der Rauchentwöhnung scheine bei verschiedenen Gruppen ähnlich zu sein. Vor allem gebe es keinen Grund zu befürchten, dass sich der Gesundheits­zustand von Menschen mit psychischen Erkrankungen verschlechtere, wenn sie mit dem Rauchen aufhörten.

hil

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