Rekord bei Krankschreibungen im laufenden Jahr

Berlin – 14,3 Tage waren Erwerbstätige im ersten Dreivierteljahr 2024 bislang durchschnittlich krankgeschrieben. Das meldet die Techniker Krankenkasse (TK) in Bezug auf ihre 5,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten.
Es handle sich um einen neuen Höchststand, wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf die TK berichtet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es durchschnittlich 13,8 Tage gewesen. Vor der Coronapandemie hätten die Fehlzeiten deutlich niedriger gelegen – beispielsweise im Jahr 2019 bei 11,4 Tagen.
Hauptursache für den Anstieg sind demnach Erkältungsdiagnosen, zu denen auch Coronainfektionen gezählt wurden. Der zweithäufigste Grund für Krankheitstage seien psychische Erkrankungen gewesen.
„Hier beobachten wir seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg“, hieß es. An dritter Stelle stehen Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen. Diese hielten sich seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Die Zeitung berichtet zugleich über eine Studie, wonach die elektronische Erfassung von Krankheitstagen zum Rekordhoch bei Krankenständen beiträgt.
Die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sei entscheidend, heißt es demnach in der Untersuchung des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zugleich spielten starke Erkältungswellen sowie ein bewussterer Umgang mit Atemwegserkrankungen nach der Pandemie eine Rolle für die hohen Krankenstände.
Der Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“, Nicolas Ziebarth, sprach sich in der Welt am Sonntag für einen Ausbau von betrieblichem Gesundheitsmanagement sowie gezieltere Maßnahmen zur Vorbeugung aus. Auch Halbtagskrankschreibungen und die Absenkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall könnten seiner Einschätzung zufolge zu einer Reduzierung von Fehlzeiten führen.
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