Retter helfen fast 3.400 Menschen auf Nord- und Ostsee

Cuxhaven – Seenotretter sind auf Nord- und Ostsee im vergangenen Jahr zu 2.140 Einsätzen ausgerückt. Nach heute in Cuxhaven vorgestellten Zahlen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) blieb die Zahl der Einsätze damit auf einem konstant hohen Niveau.
Die Gesellschaft half demnach knapp 3.400 Menschen. 81 davon seien aus Seenot gerettet worden – „das heißt, sie wären ohne unsere Hilfe nicht mehr am Leben“, sagte ein DGzRS-Sprecher. 2018 waren es nicht mal halb so viele (38) gewesen.
Diese Zahl schwanke von Jahr zu Jahr, so der Sprecher. „Wir beobachten aber mindestens seit den letzten zehn Jahren, dass sich die Einsätze insgesamt bei gut 2.000 bis knapp 2.200 einpendeln.“
Ein Grund sei die Zunahme an Wassersportlern – darunter Segler, Motorbootfahrer und Trendsportler wie Stand up Paddler oder Kitesurfer. Unter dem Motto „Sicher auf See“ wendet sich die DGzRS verstärkt an Wassersportler und macht auf einer Internetseite auf Gefahren aufmerksam.
Über die App „SafeTrx“ der Seenotretter kann im Notfall direkt auf den aktuellen Standort des Sportlers zugegriffen werden. Sie wurde laut DGzRS seit ihrer Einführung vor drei Jahren mehr als 20.000 Mal heruntergeladen.
Im Zuständigkeitsbereich zwischen Borkum und Usedom, der zu den am dichtesten befahrenen Seegebieten weltweit gehört, sind laut Sprecher außerdem immer mehr und größere Schiffe unterwegs. „Dazu kommt der Versorgungs- und Baustellenverkehr zu den Windparks“. Die Retter wurden etwa gerufen, wenn im Maschinenraum eines solchen Zubringers Feuer ausgebrochen war.
Sie befreiten nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 270 Menschen aus drohender Gefahr und transportieren 373 Kranke oder Verletzte von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland. Seit ihrer Gründung 1865 hat die DGzRS demnach bis Ende 2019 mehr als 85.000 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahrensituationen befreit.
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