Vermischtes

Robert-­Koch-Institut: Rückgang zum Jahresende bei Atemwegserkrankungen

  • Donnerstag, 5. Januar 2023

Berlin – Trotz der Sorge vor besonders vielen Krankheitsfällen vor und an den Weihnachtsfeiertagen ist die Zahl akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland Ende 2022 zurückgegangen. Die Werte liegen allerdings trotz des Rückgangs noch über denen der Vorjahre, wie es im Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influ­enza des Robert-Koch-Instituts (RKI) gestern Abend heißt.

Angenommen werden laut Bericht insgesamt circa 6,4 Millionen akute Atemwegserkrankungen in der Bevöl­ke­rung in der vergangenen Woche – unabhängig von einem Arztbesuch. In der Woche vom 12. bis zum 18. Dezember hatte dieser Wert noch bei etwa 9 Millionen gelegen.

„Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen“, schreibt das RKI. Insbesondere bei Kindern unter zwei Jahren führe zudem die anhaltende Aktivität des Respiratorischen Syn­zytial-Virus (RSV) zu Arztbesuchen und Krankenhauseinweisungen.

Vor Weihnachten hatte die angespannte Lage des Gesundheitssystems Sorgen bereitet. Angesichts hoher In­fektionszahlen waren Kliniken und Arztpraxen überlastet, teilweise wurden planbare Operationen abgesagt. Auch bestimmte Medikamente wie etwa Fiebersäfte waren knapp.

Die Zahl der Arztbesuche wegen einer akuten Atemwegserkrankung lag laut Bericht 2022 höher als in den Vorjahren zur Zeit um Weihnachten und Neujahr. Rund 1,2 Millionen Menschen suchten zwischen dem 26. ­De­zember 2022 und dem 1. Januar 2023 einen Arzt wegen einer solchen Erkrankung auf.

Im Wochenvergleich ging allerdings auch diese Zahl zurück: Zwei Wochen zuvor waren es noch 2,3 Millionen Arztbesuche gewesen. Der starke Rückgang sei aber auch in den vorpandemischen Saisons regelmäßig zum Jahresende über die Feiertage beobachtet worden.

Die Zahl der gemäß Infektionsschutzgesetz im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Grippefälle für die Weihnachtswoche betrug rund 50.800 – in der Silvesterwoche ging die Zahl auf rund 21.200 zurück. Laut Be­richt wurden seit Anfang Oktober mehr als 400 Grippeausbrüche mit mindestens fünf Fällen gemeldet, davon 111 an Kindergärten und 103 an Schulen. Die Zahl der erfassten Todesfälle mit Grippeinfektion wurde im Be­richt mit 286 angegeben. Die Meldezahlen sind nur ein kleiner Ausschnitt der tatsächlichen Lage.

Die Grippewelle in Deutschland hat dieses Mal früh begonnen: nach RKI-Definition in der Woche bis 30. Ok­tober. In den beiden Wintern zuvor waren Wellen wegen der Pandemie und den dagegen getroffenen Maß­nah­men weitgehend ausgeblieben. Experten befürchteten daher mehr anfällige Menschen in der Bevöl­ke­rung.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung