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Stiftung Warentest: Apps zum Hautscreening können Arztbesuch nicht ersetzen

  • Mittwoch, 14. Dezember 2022
/AndSus, stock.adobe.com
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Berlin – Apps zum Hautscreening zur möglichen Entdeckung von Hautkrebs können zwar eine gute erste Ein­schätzung liefern – sie können jedoch einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Zu dieser Einschätzung kommt die Stiftung Warentest nach Angaben von heute, die 17 solcher Apps unter die Lupe nahm. Diese geben an­hand von Handyfotos und einigen Angaben eine Einschätzung, ob eine Hautveränderung harmlos ist oder nicht – mehr aber auch nicht.

Die Tester veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Januarausgabe der Zeitschrift test. Keine der Apps bewer­te­ten sie dabei als fehlerfrei, nur zwei erreichten das Gesamturteil gut, nur eine Anwendung empfahlen die Tes­terinnen und Tester. Die meisten Apps erhielten das Urteil befriedigend oder ausreichend. Die meisten Apps sind kostenpflichtig, nur eine ist umsonst.

Zwei haben sich auf die Erkennung von Hautkrebs spezialisiert. Die Tester machten selbst Fotos von zehn verschiedenen Hautveränderungen, von Altersflecken über Schuppenflechte und Gürtelrose bis hin zu bösar­tigem Hautkrebs. Sie achteten nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch darauf, wie lange sie darauf warten mussten und wie es kommuniziert wurde.

Es sei „erschreckend“ gewesen, dass rund jeder siebte Hautkrebsfall nicht erkannt wurde, monierten die Tester. Immerhin rieten die Apps oft zum zusätzlichen Arztbesuch – auch wenn sie bei der Einschätzung falsch lagen.

Die Stiftung Warentest gab insgesamt zu bedenken, dass Fotos allein oft nicht für eine eindeutige Diagnose reichten. Zudem könnten Laien verdächtige Stellen oft übersehen und gar nicht erst prüfen. Allerdings könn­ten die Apps bei einem Verweis auf besorgniserregende Befunde dabei helfen, „in Hautarztpraxen mit mona­te­langen Wartezeiten schneller einen Termin zu bekommen“, räumten die Tester ein.

afp

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