Vermischtes

Stiftung will verpflichtende Erste-Hilfe-Nachschulungen

  • Donnerstag, 29. August 2024
/picture alliance, Shotshop, Antonio Gravante
/picture alliance, Shotshop, Antonio Gravante

Essen – Die Björn Steiger Stiftung für Notfallhilfe und Rettungswesen setzt sich für verpflichtende Erste-Hilfe-Nachschulungen alle zwei Jahre ein.

Mit einer großangelegten Untersuchung in deutschen Fußgängerzonen wollen die Fachleute für Notfallhilfe in diesem Zusammenhang herausfinden, ob die Menschen einst gelernte lebensrettende Maßnahmen wie die Herzdruckmassage tatsächlich noch beherrschen.

Start der Aktion ist übermorgen in Essen, danach sollen weitere Stationen unter anderem in Leipzig folgen.

Zufällige Passanten sollen in mindestens zehn Städten bundesweit mit einem Fragebogen und einer prakti­schen Demonstration an Dummypuppen vor Ort zeigen, was seit der Schulung in Erster Hilfe für den Führer­schein hängen geblieben ist. Die Stiftung will mindestens 600 Menschen auf den Zahn fühlen.

These: Im Ernstfall können viele nicht wirklich helfen

Laut Siegfried Brockmann, Geschäftsführer der Stiftung in den Bereichen Verkehrssicherheit und Unfallfor­schung, liegt bei vielen Menschen eine Erste-Hilfe-Schulung oft sehr lange zurück.

Teils werde auch Wissen vermittelt, das nicht wirklich lebensrettende Funktion habe. „In der Folge kann man im Ernstfall nicht wirklich helfen“, so Brockmann.

Ziel müsse daher eine Reform der Vorschriften sein: Wie bei der Hauptuntersuchung von Autos müssten Ver­kehrsteilnehmer dann alle zwei Jahre ihr Wissen zu den zentralen lebensrettenden Maßnahmen wie Herz­druckmassage, stabile Seitenlage und Druckverband auffrischen, erläuterte Brockmann.

Gerade die Bedeutung der Herzdruckmassage sei kaum zu überschätzen, betonte die Björn Steiger Stiftung und verwies auf Zahlen des Deutschen Rates für Wiederbelebung.

Demnach erleiden in Deutschland jedes Jahr mehr als 70.000 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislauf­stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Davon überlebe nur jeder Zehnte. Schon innerhalb von drei bis fünf Minuten nehme das Gehirn unumkehrbaren Schaden.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung