Vermischtes

Tic-Störungen bei Jungen deutlich häufiger als bei Mädchen

  • Montag, 23. Juni 2025

Berlin – In den Jahren 2014 bis 2021 sind bei Jungen bis 17 Jahren Tic-Störungen deutlich häufiger dokumentiert worden als bei Mädchen. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Rahmen seines Versorgungsatlas veröffentlicht hat (DOI: 10.20364/VA-23.05).

Grundlage der Auswertungen bildeten die vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Abrechnungsdaten. Im ersten Studienjahr 2014 lag das Verhältnis der Inzidenz von Jungen zu Mädchen bezogen auf die Tic-Störungen bei 2,3, im letzten Studienjahr 2021 bei 2,0.

Während bei den Jungen zwischen 2014 und 2018 in den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten ein Rückgang des Diagnoserisikos um 13,3 Prozent zu verzeichnen war, sank die Inzidenz bei Mädchen um 10,6 Prozent.

Im Zeitraum 2018­ bis 2021 stieg die Zahl bei Jungen und bei Mädchen wieder an. Dieser Anstieg fiel bei Mädchen stärker aus als bei Jungen (32,8 versus 17,0 Prozent).

Tics sind meist kurze Bewegungen oder Lautäußerungen, die oft in rascher Abfolge und ohne ersichtlichen Bezug zur aktuellen Situation wiederholt werden. Starkes Blinzeln oder Kopfschleudern beispielsweise zählen zu den motorischen, Räuspern oder Pfeifen zu den vokalen Tics. 

In vielen Fällen gehen Tic-Störungen mit weiteren Verhaltensauffälligkeiten beziehungsweise psychischen Begleiterkrankungen wie Ängsten und Zwängen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder einer Depression einher. „Je nach Ausprägung des Schweregrads kann soziale Ausgrenzung der Betroffenen eine Folge sein“, hieß es aus dem Zi.

In der Regel treten Tic-Störungen erstmals im Kindes- oder Jugendalter auf, insbesondere im Alter zwischen drei bis acht Jahren. Bei etwa vier Prozent der Betroffenen dauern die Symptome länger als ein Jahr an.

hil

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